Wenn Grüne das Beste rausholen

Zumindest beim grünen Establishment hat Burgenlands Landeshauptmannstellvertreterin Anja Haider-Wallner einen dicken Stein im Brett.
„Was sie in den ersten Monaten geschafft hat, ringt mir Respekt ab“, lobte die neue Bundesparteichefin Leonore Gewessler ihre pannonische Frontfrau im Rahmen der Klausur des grünen Nationalratsklubs in Eisenstadt über den grünen Klee.
Den Besuch Haider-Wallners bei einer Regenwurmexpertin im Südburgenland hatte Gewessler dabei vermutlich weniger im Blick. Vielmehr lobte die frühere Klimaschutzministerin das Klimaschutzgesetz, das die rot-grüne Koalition im Herbst beschließen will. Im neuen Gesetz sind auch Klimachecks für Bauvorhaben des Landes vorgesehen.
„Ersatzleistungen“
Zu spät für ein Bauvorhaben des Landes, das Haider-Wallner bei der grünen Basis im Land viel Kritik eingebracht hat.
Als der 5,7-Prozent-Partei, die vor der Landtagswahl noch um ihren Verbleib im Landtag bangen musste, buchstäblich über Nacht vom roten Landeshauptmann Hans Peter Doskozil der erstmalige Einzug in die Landesregierung offeriert wurde, streckte Haider-Wallner – für viele allzu bereitwillig, um nicht zu sagen willfährig – die Waffen im Kampf gegen das Spital im Natura-2000-Gebiet bei Gols.
Die Entscheidungen zum Standort seien bereits vorher gefallen gewesen, rechtfertigt sich die Vizelandeshauptfrau seither immer wieder.
Außerdem sei ihr immerhin gelungen, Ersatzleistungen umzusetzen: „Wir haben das Beste rausgeholt aus dem Thema, das schon vor der Landtagswahl gegessen war“, so der ein wenig trotzig klingende Nachsatz.
Mit grünen Ersatzleistungen sollte es nun vorbei sein.
Übrigens: Als die Grünen 2000 mit 5,5 Prozent der Stimmen erstmals den Sprung in den Landtag schafften, haben Grete Krojer und Josko Vlasich der SPÖ für die Wahl von Hans Niessl zum Landeshauptmann u. a. die Gründung des Landesrechnungshofs abgerungen.
Respekt.
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