Weniger Wein, hohe Qualität

Bereits jetzt im März werden in den burgenländischen Weingärten die ersten Vorbereitungen für den Jahrgang 2014 getroffen
"Grundsätzlich" loben die burgenländischen Weinbauern den Jahrgang

"Im Jahr 2013 ließ sich die Reifeentwicklung der Trauben Zeit – und ein Zuwarten zahlte sich aus", meint Christian Zechmeister , Geschäftsführer von Wein Burgenland. Schöne und reife Trauben seien im vergangenen Jahr der "Lohn der Mutigen" gewesen. Diplomatisch meint Zechmeister: Das Burgenland verzeichnete mengenmäßig eine gute Durchschnittsernte. Er würde sagen, "dass aufgrund der Aromatik es ein schöner, fruchtbetonter sowie finessenreicher Jahrgang werden wird und der Alkoholgehalt sich in konsumentenfreundlichen Dimensionen bewegt". Was den Eiswein betrifft, so konnte aufgrund des späten Frostes (Jänner 2014) nur eine äußerst geringe Menge in diesem Segment geerntet werden.

Vor allem fruchtig

Die gesamte Ernte im vergangenem Jahr war quantitätsmäßig unterdurchschnittlich, so Winzer Mathias Jalits aus dem südburgenländischen Badersdorf. "Aber die Qualität passt." Die Weißweine seien sehr frisch, fruchtig mit einer sehr schönen Säure. Die Rotweine seien gelungen, sehr fruchtig mit reifen Tanninen ausgestattet.

Leicht war es für die Winzer im Südburgenland im vergangenen Jahr nicht. Bereits im Juni war die Hälfte der Rieden am Eisenberg durch Hagel betroffen. Am 19. Juli wiederholte sich das Spektakel, 30 Prozent der Anlagen wurden zerstört.

Das wird sich auch auf die heurige Ernte auswirken: "Durch den geringen Traubenansatz aufgrund der Hagelbeschädigungen wird es weniger Trauben geben", fürchtet Jalits. Für die Weinliebhaber gar nicht günstig: "Die Keller sind leer." Albert Gesellmann aus Deutschkreutz stellt sich der Jahrgang 2013 "als sehr abwechslungsreich" dar, und doch wird er "herausragend". Die Weine würde über eine ausgereifte Weinsäure verfügen und daraus resultieren sehr langlebige, lagerfähige Weine, so Gesellmann.

Mehltau

Christoph Münzenrieder bewirtschaftet mit seinem Bruder Peter das PMC Weingut Münzenrieder in Apetlon. "Grundsätzlich gut" sei die Qualität des Weines 2013 zu bewerten, "wobei man im Schnitt um 15 bis 20 Prozent weniger Ertrag hier im Seewinkel in Kauf nehmen musste". Vor allem die Burgundersorten litten unter der Kälte im Mai, als die Triebe bereits in Blüte standen. Probleme könnte es 2014 insofern geben, dass durch wenige Kältetage im heurigen Winter die Schädlinge wie echter Mehltau (Pilz) sozusagen Kirtag hatten. "Und somit den Reben im Frühjahr Probleme schaffen könnten."

Während die Arbeiten in den Weingärten bereits auf Hochtouren laufen, spielt sich auch einiges in der heimischen Top-Gastronomie ab: So soll der erfahrene und in Österreich bestens bekannte Gastronom Leo Doppler gemeinsam mit seinem Partner Gerhard Kaltenbacher die Eisenstädter Gastronomie neu beleben.

Doppler, der die beiden Restaurants Hansen in der Wiener Börse und Vestibül im Burgtheater in den letzten 15 Jahren erfolgreich etabliert hat, wird als neuer Pächter sowohl das Henrici als auch das Café Maskaron im Innenhof des Schlosses übernehmen. "Es war eher ein Zufall, dass ich aufs Henrici gestoßen bin. Aber ich kann versprechen, es wird eine gute Sache", sagt Doppler im KURIER-Gespräch.

Gerhard Kaltenbacher verantwortet als Geschäftsführer im Henrici ab Frühsommer die kulinarische Neuausrichtung des Restaurants gemeinsam mit dem Team um Lászlo Horváth. Horváth wird schon ab April die Gäste wieder auf bekannte Weise im Henrici verwöhnen. "Wir gehen es vorerst langsam an. Im Juni wird man unsere Handschrift erkennen", sagt Doppler. Der bisherige Betreiber, Michael Rabina, arbeitet an einem Hotelprojekt in Rust.

Blaue Gans

Das Restaurant "Zur Blauen Gans" im Seepark Weiden am See bekommt ebenfalls einen neuen Küchenchef. Es soll laut Falstaff-Magazin Joachim Gradwohl sein. Bernhard Göschl, Besitzer des Seeparks will sich dazu nicht äußern und bittet um Verständnis: "Es sind mehrere Köche im Gespräch." Der bisherige Küchenchef der Blauen Gans, Oliver Wiegand, kocht mittlerweile am Friedrichshof.

Kommentare