Weltkarriere mit Schlagkraft
Ich lebe meinen Traum und bin jeden Tag dankbar dafür" sagt Nicole Trimmel. Die 31-jährige Osliperin dominiert seit zehn Jahren die internationale Kickboxszene. 2004 wurde sie erstmals Weltmeisterin. Mittlerweile ist sie achtfache Welt- und zweifache Europameisterin und denkt noch lange nicht ans Aufhören.
Kung-Fu-Filme
"Schon als kleines Kind hat mich der Kampfsport fasziniert, und ich habe mit großer Begeisterung Kung-Fu-Filme gesehen. Durch Bekannte bin ich dann 1999 zum Anfängerkurs des KBC Rust gekommen. Meine Begeisterung war geweckt und die Motivation groß", erzählt Trimmel. Ihr damaliger Trainer Joachim Huber entdeckte schnell ihr Talent, und sie gewann auf Anhieb die österreichischen Jugendstaatsmeisterschaften. Seit 2002 gehört sie dem österreichischen Nationalteam an.
Der Durchbruch gelang Trimmel schließlich 2003, als sie sich aus einer Außenseiterrolle heraus den Vizeweltmeistertitel in der Junioren- und in der Allgemeinen Klasse holte. 2004 schaffte sie es in Basel in der Disziplin Leichtkontakt erstmals an die Weltspitze. Seither ging es mit der Karriere der Osliperin weiter steil bergauf.
Dass der schnelle Boxsport vorwiegend von Männern ausgeübt wird, war für Trimmel nie ein Problem. "Anfangs musste ich mir Respekt und Anerkennung erst verdienen. Aber ich definiere mich über das, was ich kann, und dafür schätzen mich auch meine männlichen Kollegen. Auf den Mädchen-Joker kann ich gerne verzichten", sagt sie.
Heute unterrichtet sie selbst im Verband und übernimmt gerne die Vorbildfunktion. "Immer mehr Mädchen und Frauen finden den Weg zum Kickboxen und eifern mir nach. Darauf bin ich stolz."
Hartes Training
Die achtfache Weltmeisterin trainiert sechs Tage die Woche. Die Motivation dafür holt sie sich von ihrer Begeisterung für den Sport. "Meine Motivation kommt von Herzen. Es ist die Begeisterung an der persönlichen Bestleistung und Weiterentwicklung. Und mit Andreas Vock und Ernst Dörr habe ich ein großartiges Team hinter mir", sagt Trimmel.
Ihre Begeisterung für den Sport gibt sie auch in Vorträgen und Workshops in Schulen weiter. "Kickboxen ist eine großartiges Ganzkörpertraining. Man bekommt ein tolles Körpergefühl, das wirkt sich auch auf das Auftreten und Selbstbewusstsein der Kinder aus."
Der schönste Erfolg war für die Profikickboxerin, als sie den WM-Titel zuhause in Oslip geholt hat. Das war 2009. "Es war ein großartige Gefühl vor 1000 begeisterten Zuschauern zu zeigen, was ich kann." Das möchte sie noch einmal erleben. "Mein großer Traum ist ein WM-Fight zuhause im Burgenland", sagt Trimmel.
Bis dahin bereitete sie sich auf ihre nächsten Wettkämpfe, darunter der Austrian Classics Worldcup im April in Innsbruck und die EM im November in Slowenien, vor.
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