Weidezaun von Esterhazy regt auf: „Ginge billiger und dezenter“

Der KURIER-Bericht über ein Naturschutzprojekt auf dem Kogelberg beim Römersteinbruch hat Ex-Umweltanwalt Hermann Frühstück auf den Plan gerufen.
Um den Trockenrasen zu erhalten, sollen auf dem 30 Hektar großen Esterhazy-Areal, auf dem seit Jahrzehnten Dutzende Steinskulpturen aus der Zeit der Bildhauersymposien stehen, 20 bis 30 Angusrinder weiden.
Dafür wurde vom Grundeigner ein weithin sichtbarer, fünf Kilometer langer Holzzaun errichtet.
„Dieser Zaun passt weder in die Landschaft, noch ist er notwendig“, sagt Frühstück. Ähnliche Projekte im Bezirk Güssing würden mit viel dezenteren und billigeren Zäunen funktionieren.
Esterhazy hat das Projekt mit dem Umweltdachverband umgesetzt, der Biodiversitätsfonds aus dem Klimaschutzministerium hat es mit 500.000 Euro zur Gänze finanziert.
Für den Umweltdachverband waren „die Argumente Esterhazys für diesen Zaun nachvollziehbar“, sagt Stefan Fleischmann. Mit Holz habe man ein Naturmaterial gewählt, das lange haltbar und leicht zu warten sei.
Aus seiner Sicht, so Fleischmann, habe nichts gegen diesen Zaun gesprochen. Außerdem gehöre das Grundstück Esterhazy und es sei "ihr Zaun".
Laut der burgenländischen Naturschutzbehörde war keine Bewilligung für die Errichtung des Zauns erforderlich. Weil der Zaun aber von der in den Projektunterlagen eingereichten Ausführung abgewichen sei, laufe derzeit aber ein naturschutzbehördliches Verfahren beim Amt der Landesregierung.
"Laut unseren Informationen werden derzeit laufend Nachbesserungen beim Zaun gemacht. Der Fördernehmer steht dazu auch in engem Austausch mit der Naturschutzabteilung des Landes Burgenland. Die Endabnahme des Zauns ist daher noch nicht erfolgt", so die Information des Ministeriums.
Dem Vernehmen nach müssen die Bretter schmäler werden und die Pfosten kürzer.
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