Was mit zurückgelassenen Schlepperfahrzeugen passiert

Was mit zurückgelassenen Schlepperfahrzeugen passiert
Im Mittelburgenland stehen derzeit besonders viele herrenlose Fahrzeuge. Oft Mietautos, die meist von den Firmen abgeholt werden.

Erst am Donnerstagabend ist wieder ein Schlepperfahrzeug im Burgenland liegen geblieben: Ein Nordmazedonier hatte auf der A 6 bei Kittsee am Pannenstreifen angehalten und fünf Flüchtlinge aussteigen lassen.

Ein folgendes Auto krachte in das Schlepperfahrzeug, in diesem Auto wurden zwei Personen leicht verletzt.

Mehr zum Thema: Asyl: Sinkende Anträge und mehr Technik für Grenzkontrollen

Aber was passiert eigentlich mit den zurückgelassenen Schlepperfahrzeugen?

Denn Schlepper lassen nicht nur Unfallautos im Burgenland zurück, sondern auch fahrtüchtige Autos jeder Größe und Preisklasse. Meistens, wenn sie von Polizisten oder Assistenzsoldaten aufgegriffen und festgenommen werden.

20 Autos am Rübensammelplatz

Solche Überbleibsel illegaler Einreise findet man derzeit im Mittelburgenland in gehäufter Form. „Bei uns stehen derzeit rund 20 Autos beim Rübensammelplatz“, sagt der Nikitscher Bürgermeister Christian Balogh (SPÖ). Und auf dem Hotter der unmittelbar an Ungarn grenzenden burgenlandkroatischen Gemeinde stünden vereinzelt noch ein paar mehr herum.

➤ Mehr dazu: Karner zu Grenzschutz: "Können uns die Nachbarn nicht aussuchen"

Er habe schon mehrmals nachgefragt, wann die herrenlosen Kfz endlich abtransportiert werden. Auch in der nördlichen Nachbargemeinde Deutschkreutz stünden in Grenznähe Schlepperautos, bestätigt der frühere Bürgermeister Manfred Kölly (LBL).

„Wir tun wirklich alles, was laut Strafprozessordnung möglich ist, um die Autos möglichst schnell wegzubringen“, kennt Staatsanwaltschaftssprecherin Petra Bauer die Problematik. Mitunter brauche man die Autos noch, um Spuren zu sichern – etwa wenn Schlepper die Tat generell leugnen.

Zunächst müsse festgestellt werden, wem das zurückgelassene Auto gehört. Nur ein kleiner Teil stehe im Eigentum der Schlepper oder von dahinter stehenden Organisationen. Beim Großteil handle es sich um Mietautos, die von den geschädigten Firmen üblicherweise abgeholt würden. Gehört ein Wagen einem Schlepper, bemühen sich Staatsanwaltschaft und Gericht um vorzeitige Verwertung, sprich Versteigerung des fahrbaren Untersatzes. Der Erlös fließt in die Staatskasse.

Kommentare