Das Zusammenwirken von geringem Niederschlag, hohen Temperaturen, geringer Luftfeuchtigkeit und ständigem Wind führt in den Sommermonaten zu sogenannten semiariden Bedingungen.
Das bedeutet, dass insgesamt mehr Wasser verdunstet, als bei Niederschlägen zu Boden fällt. In unmittelbarer Nähe des Neusiedler Sees ist die Wirkung der großen Wasserfläche als Temperaturpuffer zu spüren.
Besonders aus der Hauptwindrichtung Nordwest gibt der See während der Nacht Wärme und Luftfeuchtigkeit in den Seewinkel ab und trägt so zu einer langen Vegetationsperiode von rund 250 Tagen bei.
Ideale Bedingungen für Obstbau
Dadurch schafft der Neusiedler See auch ideale Bedingungen für Wein-, Obst- oder Gemüsebau: Es gibt kaum Spätfrost im Frühjahr, im Sommer mit durchschnittlich 61 Tagen über 25 Grad kommt es zu keinen extremen Temperaturschwankungen und der österreichische Spätsommer dauert dort am längsten. Angesichts des Klimawandels wird es mittel- und langfristig noch wärmer werden.
Direkte Folge davon: Rund um den Neusiedler See gibt es bereits jetzt die ersten reifen Äpfel zu ernten. Der Piros macht den Anfang, dann folgen Early Gold und andere. "Die frühe Sommersorte Piros gibt es drei Wochen", sagt Apfelbäuerin Vera Leeb aus St. Andrä am Zicksee.
Sie ist eine von 250 burgenländischen Obstbauern, denen das Klima zugutekommt. "Heuer sind wir aufgrund des verregneten Junis zwar etwas später dran, aber noch immer früher als unsere Kollegen." Die ernten nämlich hauptsächlich von August bis Ende Oktober.
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