Volksbefragung zur Bad-Kantine: Sanierung ja, Restaurant nein

Der Bürgermeister setzte sich mit seiner Idee nicht durch
Mehr als 600 Bürger gingen zur Urne. Sie wollen die um 200.000 Euro billigere Variante.

Sigleß hat entschieden – und zwar ganz eindeutig: Die Bevölkerung will, dass die örtliche Bad-Kantine nicht zum einem ganzjährig geöffneten Gasthaus ausgebaut wird. Die Mehrheit, nämlich 60,17 Prozent, ist "nur" für eine Sanierung des Lokals.

Das Thema hat in den vergangenen Monaten nicht nur für heftige politische Kontroversen gesorgt, sondern dürfte auch die Menschen im Ort bewegt haben. Denn von 1054 wahlberechtigten Siegleßer nahmen mehr als 600 die Chance am verregneten Muttertag war, um ihre Sicht der Dinge kundzutun.

Notbetrieb

Die Entscheidung fiel schließlich auf jene Varianten, die dem Steuerzahler 248.000 Euro kosten wird. Aber: Hätte man die Kantine zu einem Restaurant (Plus 40 Sitzplätze, 75 Quadratmeter großer Zubau) umgestaltet, hätten dafür 200.000 Euro mehr berappt werden müssen. Bürgermeister Josef Kutrovatz hatte sich für dieses – teurere – Projekt vehement eingesetzt, die Wähler gingen aber nicht mit. "Das ist eine demokratische Entscheidung, die ich selbstverständlich akzeptieren werde." Demnächst soll ein runder Tisch zu dem Thema stattfinden. Es muss noch ein Pächter gefunden werden, im Sommer soll ein Notbetrieb laufen. Der SPÖ-Politiker findet es schade, dass die Chance für einen neuen Gastro-Betrieb in der Gemeinde nicht genutzt wurde. "In den vergangenen Jahrzehnten haben im Ort vier Wirtshäuser zugesperrt. Jetzt hätte wieder ein neues Gasthaus entstehen können."

Beste Stimmung herrschte am Sonntag bei ÖVP und FPÖ. Sie hatten sich für die billigere Variante eingesetzt. "Die direkte Demokratie hat gesiegt", jubelte der freiheitliche Gemeinderat Michael Einfalt.

Kommentare