Viele Feste verderben den Gewinn

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Die Zeltfeste im Land nehmen zu. Darüber sind weder Veranstalter noch Wirte glücklich.

Mehr als ein Monat lang bereitete sich ein nordburgenländischer Fußballverein nicht nur auf die kommende Meisterschaft vor, sondern auch auf das Sportfest. Am vergangenen Freitagnachmittag stand das Zelt fix und fertig, die Musikkapelle war bestellt und die Bänke in Reih und Glied aufgestellt. 500 Gäste wurden erwartet.
Die Ernüchterung kam dann Samstagabend. Knapp 250 sind gekommen. „Es zahlt sich eigentlich nicht mehr aus“, sagt der Sektionsleiter, der „lieber“ anonym bleiben möchte. Er erinnert sich an die glorreichen Zeiten der 70er und 80er Jahre. „Damals “, so der Sektionsleiter „kamen oft tausend Besucher und wir konnten einen Gewinn von bis zu 150.00 Schilling machen“.

Am vergangenen Samstag konnte der Verein, „wenn’s gut geht“, 5000 Euro für sich verbuchen. „Wir fahren mit dem Geld aber nicht drei Tage nach Berlin, so wie das andere Veranstalter tun, sondern investieren das Geld in den Verein.“
Warum immer weniger Leute zu den Dorffesten kommen, glaubt der Sektionsleiter zu wissen: „Es gibt ganz einfach in der Umgebung zu viele Festln.“
Das stört nicht nur den Fußballmanager, sondern auch die burgenländische Wirtschaftskammer (WK) respektive die Gastronomen. Sepp Kappel aus Oberkohlstätten im Südburgenland habe zwar nichts gegen die Feste, „aber die Vereine müssten die gleichen Auflagen haben wie wir“. Der Wirt glaubt auch, dass in manchen Kantinen von Klub- oder Vereinshäusern mehr Umsatz gemacht wird als in kleinen Landgasthäusern.

Kappel, der beim jährlichen Waldfest in seinem Heimatort das Essen liefert, findet die Kontrollen seitens der Behörden für Zeltfestveranstalter „zu lax“ : „Es interessiert niemanden, dass kein Fettabscheider vorhanden ist oder dass die Kellner bei der Krankenkasse nicht angemeldet sind.“ Wenn zum Beispiel überraschend ein Reisebus kommt, muss er zwei Mitarbeiter für einige Stunden aufnehmen und eine Anmeldung an die Krankenkasse schicken.

Franz Winkovitsch von der BGKK versteht die Problematik, sagt aber: „Wir haben nicht die Kapazität alle zu kontrollieren.“ Außerdem sei es schwierig, weil viele bei Zeltfesten unentgeltlich arbeiten.

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