Unermüdliche Tafelritter
Den Kampf ums Überleben kennen Andrea Roschek und "ihre" Kunden der Pannonischen Tafel nur zu gut. "Viele unserer Mitglieder fragen sich am Ende des Monats, ob sie die Miete zahlen oder ihren Kinder etwas zu essen kaufen sollen ", weiß Roschek auch aus eigener Erfahrung.
Seit nunmehr drei Jahren versucht die Tafel-Gründerin gemeinsam mit 35 ehrenamtlichen Mitarbeitern 1600 sozial schwächeren Menschen den Alltag zu erleichtern. Vereinsmitglieder werden gegen einen geringen Beitrag mit Lebensmittel, Kleidung und Gebrauchsgegenständen versorgt - sofern vorhanden. Die Tafel ist auf Geld- und Sachspenden angewiesen. Im Sommer sei der Verein schon kurz vor dem Aus gestanden. Mittlerweile hat sich die Tafel aber wieder "darappelt". Jetzt gibt es viele Pläne. Aufgrund der großen Nachfrage wurde im Sommer in Hornstein eine Ausgabestelle eingerichtet. Auch in Oberpullendorf soll es demnächst losgehen.
Projekte
Nach dem Umzug ins neue Geschäftslokal in die Eisenstädter Ruster Straße gibt es derzeit keine Möglichkeit für eine Tee- und Kaffeestation. Nun wurde ein kleines Lokal am Domplatz angemietet, wo gegen eine freie Spende heiße Getränke ausgeschenkt werden. Wenn ausreichend Lebensmittel vorhanden sind, will Roschek veganes Essen zubereiten. Für dieses Projekt werden noch Freiwillige gesucht.
Parallel dazu werden derzeit Vorbereitungen für ein Haus getroffen, in dem Menschen in Notsituationen kurzzeitig untergebracht und Veranstaltungen abgehalten werden können. Auch ein Vintage-Flohmarkt ist angedacht. Kontakt Sieben bis zehn Familien melden sich pro Woche als neue Mitglieder an. Der Andrang ist ungebrochen, weiß Roschek. Sie kennt jeden der 1600 Mitglieder persönlich und hat für jeden ein offenes Ohr. Die Leute können sich austauschen und gegenseitig aufbauen. Die freiwilligen Mitarbeiter sind zu 95 Prozent aus dem Kundenstock.
Sie packen in allen Bereichen kräftig mit an. Ob beim Verteilen von Lebensmittel, Lagerarbeiten oder Spenden sammeln. Unter dem Motto "Ware statt Bares" machten am Freitag Tafel-Mitarbeiter vor einem Supermarkt auf den Verein aufmerksam und baten um Lebensmittel-Spenden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter waren begeistert von der Resonanz. "Man merkt, dass die Leute helfen wollen", sagte eine Freiwillige.
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