Umweltdachverband gegen Umweltanwalt

Umweltdachverband gegen Umweltanwalt
Heilingbrunner (UWD) fordert UVP-Prüfung. Frühstück sieht keine Notwendigkeit.

Man soll es nicht für möglich halten welche Dichte an Diskussionen über ein 5,17 km langes Straßenstück am Rande von Schützen am Gebirge geführt wird. Kürzlich meldete sich der Umweltdachverband (UWD) zu Wort und deren ehrenamtlicher Präsident, Gerhard Heilingbrunner, meint: „Im Herbst des Vorjahres wurde von Landeshauptmann Niessl der Spatenstich für das Projekt (Umfahrung Schützen, Anm.) gelegt und das muss jetzt rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.“ Denn der Landstrich am Westufer des Neusiedler Sees stelle ein absolut schützenswertes Naturkleinod dar. Keine andere Region in Österreich verfüge über eine derart große Vielzahl an Schutzgebieten mit höchster Naturqualität: von Naturparks, Landschaftsschutzgebieten, Naturschutzgebieten über ein Natura 2000-Europaschutzgebiet und einen Nationalpark bis hin zum Ramsargebiet, Weltkulturerbe und Biosphärenpark.

„Die Ortsumfahrung würde nicht nur mehr Verkehr in die Region bringen, sondern Belastungen für viele Bewohner durch Lärm, Feinstaub etc.“, sagt Heilingbrunner. Für den ehrenamtlichen Präsidenten kann die Schlussfolgerung nur lauten: „Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Projekt B 50 muss unverzüglich nachgeholt werden.“ Und wenn es sein muss, gehe er, Heilingbrunner, bis zum Brüsseler Gerichtshof.

Burgenlands Umweltanwalt Hermann Frühstück, an sich ein ruhiger Mensch, wird in diesem Fall emotional. „Dass darf doch nicht wahr sein“, sagt der Umweltanwalt, „was hier Heilingbrunner fordert.“ Es sei alles nach „Punkt und Beistrich“ korrekt“ besprochen und ausgehandelt worden. Eine UVP sei nicht notwendig, weil zum einen die Straße knapp über fünf Kilometer lang sei und weil die voraussichtliche Luftverschmutzung bei den Voruntersuchungen „nicht relevant“ war. „Das ist ein völliger Schwachsinn, was hier Heilingbrunner fordert“, sagt Frühstück. Er vermutet, dass Heilingbrunner mit seinen Forderungen nur eines will: das nordöstliche Leithagebirge soll zu einem Natura 2000 Gebiet deklariert werden. „Und dazu braucht er die Öffentlichkeit.“

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