Uhrenräuber in Kunstraub verwickelt

Uhrenräuber in Kunstraub verwickelt
Jener Serbe, der ein 80 Millionen Euro Gemälde von Cézanne geraubt haben soll, war auch im Burgenland und gehört zur Juwelierbande.

Am Dienstag wurde der Serbe Ilija B. in Eisenstadt wegen des Raubüberfalls auf den Juwelier Hohensteiner im November 2005 verurteilt. Der KURIER hat berichtet. Dem Prozess gingen akribische Ermittlungen voraus, die offenlegten, dass der 27-Jährige das Mitglied einer kriminellen Vereinigung ist, die auf Blitzeinbrüche spezialisiert ist und eine Spur des Verbrechens durch ganz Europa zieht. Die Bande gilt als äußerst gefährlich. Welche Kaliber ihre Mitglieder sind, zeigt ein aktueller Fall aus der Schweiz.

Wie nun bekannt wurde, soll einer der Komplizen des verurteilten Serben auch für einen aufsehenerregenden Kunstraub in der Schweiz verantwortlich sein. Dort waren am 10. Feber 2008 drei maskierte und bewaffnete Täter ins Privatmuseum Bührle eingedrungen und hatten in einem spektakulären Überfall binnen drei Minuten vier wertvolle Gemälde geraubt. Darunter Paul Cézannes „Der Knabe mit der roten Weste“ im Wert von 80 Millionen Euro.

Mitte April 2012 wurde das Bild in Serbien sichergestellt und ein gewisser Ivan P. verhaftet. Genau jener Mann, der sich mit Ilija B. ein österreichisches Visum erschlichen hatte und zwei Tage vor dem Überfall auf den Eisenstädter Juwelier bei Nickels­dorf einreiste. Ein halbes Jahr später, am 6. Mai 2006, ging P. den burgenländischen Ermittlern ins Netz.

Überprüfungen brachten ihn in Verbindung mit zwei Juwelierüberfällen in Schweden und Brüssel, bei denen teure Uhren geraubt worden waren. Die Kriminalisten sahen auch einen engen Zusammenhang mit dem Hohensteiner-Raub. Die Polizei forderte ihre Kollegen in Serbien auf, bei Ivan P. eine Hausdurchsuchung vorzunehmen. Doch die Serben ließen sich zwei Jahre Zeit. Da eine Beteiligung nicht nachgewiesen werden konnte, musste man P. laufen lassen.

 

Gute Vorarbeit

Die österreichische Ermittlungsarbeit hat nun aber dazu beigetragen, dass die Schweizer Behörden P. schnappten. Ein Geheimagent stand seit zwei Jahren mit P. in Kontakt. Man wollte aber nicht nur die mutmaßlichen Kunsträuber dingfest machen, sondern auch an das Gemälde gelangen.Vor zwei Monaten begangenen dann die Verkaufsverhandlungen. Als Ivan P. nach Ostern in seinem Anwesen auf das restliche Geld wartete, klickten die Handschellen. Der Serbe soll in der Banden-Hierachie aufgestiegen und Kopf der berüchtigten Pink Panther sein.

 

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