Trotz Anzeige hält SPÖ zu Vize-Ortschef

Trotz Anzeige hält SPÖ zu Vize-Ortschef
Weichselbaum: Nach der fristlosen Entlassung prüft die Staatsanwaltschaft Eisenstadt rechtliche Schritte gegen Josef Markus.

Am Gesellschaftsball der Gemeinde Weichselbaum vergangenen Sonntag demonstrierte die SP-Riege noch Geschlossenheit. Da gesellten sich etwa Landtagsabgeordneter Mario Trinkl oder auch Vizebürgermeister Josef Markus unter die Gästeschar. Es wurde getanzt und gelacht.

Doch nun ziehen dunkle Wolken auf: Die fristlose Entlassung von Vizebürgermeister  Markus als  Straßenmeister von Jennersdorf  (der KURIER hat berichtet) könnte nun auch ein juristisches Nachspiel habe.

"Ich kann bestätigen, dass wir eine Anzeige vorliegen haben", sagt Wolfgang Swoboda, Leiter der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, auf KURIER-Anfrage. Dem Vernehmen nach stammt diese von der Landesamtsdirektion – dem ehemaligen Dienstgeber von Markus.  Dem früheren Landesbediensteten wird darin vorgeworfen, Dienstfahrzeuge der Straßenmeisterei auch für private Zwecke genutzt zu haben. "Derzeit wird geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren  eingeleitet wird", betont Swoboda.

Aktuell war Josef Markus nicht  erreichbar. In einem früheren Gespräch mit dem KURIER hatte er die Vorwürfe jedoch zurückgewiesen und gemeint: "Das stimmt nicht". Auch hatte er sich damals offen gelassen, ob er gegen seine Entlassung arbeitsrechtliche Schritte setzen wolle. Für Markus gilt die Unschuldsvermutung.

Darauf verweist auch Ewald Schnecker, Bezirksparteichef der SPÖ-Jennersdorf, der nach eigenen Angaben erst durch den KURIER von der Anzeige gegen seinen Kollegen erfährt. "Aus heutiger Sicht ist er unser Kandidat für die Bürgermeisterwahl im Oktober. Man kann aber nicht sagen, was die Zukunft bringt. Außerdem muss man  nicht sofort eine Entscheidung treffen", sagt Schnecker. Als Politiker habe sich Markus nichts zu Schulden kommen lassen, als Vizebürgermeister habe er hervorragende Arbeit geleistet.

Konsequenzen

"Für die beruflichen Verfehlungen muss er bereits die Konsequenzen tragen und bekommt sie auch massiv zu spüren. Denn eine Entlassung ist ein sehr harter Schritt", sagt der Landtagsabgeordnete, der nicht müde wird zu betonen: "Auch gegen den VP-Bürgermeister (Wilhelm Thomas, Anm.) von Jennersdorf liegt eine Anzeige vor." Diese geht zurück auf die Causa Kindergarten Jennersdorfder KURIER hat berichtet.

Konfrontiert mit dieser Aussage kontert  der Jennersdorfer Ortschef Thomas erbost:  "Herr Schnecker soll vor seiner eigenen Türe kehren. Es liegt eine anonyme Anzeige vor, aber woher weiß er denn das?" Bisher habe er noch keine offizielle Stellungnahme von der Staatsanwaltschaft bekommen.

Kommentare