Tourismus sucht Chef, Burgenlands Dachmarke die Form

Tourismus sucht Chef, Burgenlands Dachmarke die Form
Geschäftsführer Anton erklärt Rückzug und kümmert sich um "Dachmarke Burgenland". Nachfolger soll Anfang September feststehen.

Die gut informierten Spatzen in Eisenstadt hatten es schon länger von den Dächern gepfiffen: Mit der Übernahme der Tourismusagenden durch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat die Stunde von Hannes Anton als Geschäftsführer des Burgenland Tourismus geschlagen.

Die Spatzen sollten recht behalten. Am Dienstag gab Anton in der Aufsichtsratssitzung bekannt, dass er nicht mehr für diese Position zur Verfügung steht.

Vertrag wird aufgelöst

Man sei "gemeinsam zu dieser Entscheidung gelangt", sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Oschep bei der nachfolgenden Pressekonferenz mit Anton und Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Gucher. Der bis Mitte 2022 gültige Vertrag mit Anton wird mit Ende August aufgelöst. Zu welchen Konditionen wurde nicht bekannt gegeben. Die Stelle des Geschäftsführers wird neu ausgeschrieben, Anfang September soll der Nachfolger direkt von Anton übernehmen.

Der gebürtige Kärntner, ehemalige BZÖ-Politiker und anerkannter Tourismusexperte, der 2017 quasi mit einem "blauen Ticket" während der SPÖ-FPÖ-Koalition in diese Funktion gekommen war, bleibt dem Land aber erhalten. Und zwar hauptverantwortlich für den Aufbau der "Dachmarke Burgenland".

Was ist die Dachmarke Burgenland?

Auf die Frage, was diese Dachmarke, die bereits im Jahr 2012 präsentiert wurde, eigentlich sein soll, gab sich Oschep durchaus selbstkritisch. Die Entwicklung dauere bereits einige Jahre an und bisher sei man, wenn man ehrlich sei, zu keinem vernünftigen Ergebnis gekommen.

„Aber durch die Zuständigkeit von Landeshauptmann Doskozil für Kultur und Tourismus ist eine neue Grundsatzentscheidung gefallen und jetzt werden wir diese Dachmarke wirklich einmal finalisieren.“ Ein Logo soll bis Mitte Juli präsentiert werden.

Im September oder Oktober soll die Dachmarke in die Landesholding integriert werden. Sie soll laut Oschep nicht nur Logo sein, sondern das Burgenland „inhaltlich repräsentieren“, nämlich mit den pannonischen Säulen Wein, Kulinarik, Regionalität, Natur und Sport.

Anton zieht positive Bilanz

„Wir wollen das Burgenland in die Auslage stellen, ähnlich wie es Tirol und Südtirol schon gelungen ist“, freut sich Anton auf die neue Aufgabe. Über seine Zeit beim Burgenland Tourismus zieht er eine positive Bilanz: „2019 war nach den erfolgreichen Jahren 2017 und 2018 ein Rekordjahr, jetzt müssen wir aber wieder aufstehen.“

Kritik an der Landespolitik kam vom früheren Regierungspartner FPÖ. Für Ex-Landesrat Alexander Petschnig ist „die Umfärbungswelle der SPÖ voll am Laufen“. Doskozil solle lieber arbeiten, anstatt „Postenschacherei“ zu betreiben.

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