Grünes Licht: Land Burgenland kauft und sichert Therme für die Zukunft ab

Grünes Licht: Land Burgenland kauft und sichert Therme für die Zukunft ab
Die Übernahme der Therme Stegersbach durch das Land ist nach Zustimmung der Wettbewerbsbehörde rechtskräftig. Mitte Februar soll das neue Konzept präsentiert werden.

Der Deal ist rechtskräftig. Nach der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde ist der Kauf der Therme Stegersbach durch das Land abgewickelt. 

"Damit wird die Therme langfristig und nachhaltig abgesichert", betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

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Sowohl die Therme, der angrenzende Golfplatz, als auch das Allegria Hotel, das zu den besten Wellnesshotels Österreichs mit Thermalwasser zählt, "bieten ein enormes Potenzial für ein erfolgreiches Weiterentwicklungsbiet, das wir durch gezielte Investitionen auch heben werden", betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im Zuge einer Betriebsbesichtigung vor Ort.

Die Therme Stegersbach

  • Das Thermalbad bietet ganzjähriges Wasservergnügen in über 14 verschiedenen Wasserbecken und Temperaturen zwischen 26–35°C
  • 1.500 m2 Wasserfläche
  • Heilende und wohltuende Wirkung auf Haut und Bewegungsapparat zeigt das hochkonzentrierte Thermalwasser aus der Quelle I. 
  • 2.200 m² Thermen-Saunalandschaft / 8 Saunen 
  • Ruheräume auf drei Ebenen 
  • 6.700 m² Aktiv- & Außenbereich mit Trampolin, Beach-Volleyballplatz, großem Sandspielplatz mit Sandspielgeräten, Holzspielburg, Aqua Splash Pad uvm.
  • Selbstbedienungsrestaurant im Thermalbad 

Resort Allegria 

  • 210 Zimmer
  • Platz für 600 Gäste
  • 2 Restaurants
  • Seminarräumlichkeiten 

Golfplatz

  • zwei 18-Loch-Plätze
  • ein 9-Loch Golfplatz
  • 2 Driving Ranges

Durch die Übernahme werde "der Standort mit seinen rund 180 Arbeitsplätzen erhalten und mit ihm werden wir den Tourismus in der Region weiter stärken", so Doskozil. Aktuell sei man dabei, Gespräche mit potenziellen Betreibern zu führen. 

Bis 15. Februar sollen entsprechende Konzepte präsentiert werden. Die Entscheidung über den zukünftigen Betreiber soll bis Ende des zweiten Quartals 2024 fallen. Als operative Geschäftsführerin ist ab sofort Manuela Klawatsch im Unternehmen tätig.

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Grünes Licht: Land Burgenland kauft und sichert Therme für die Zukunft ab

Zweiter Geschäftsführer Werner Cerutti, Landesholding-Geschäftsführer Hans Peter Rucker, Betriebsratsvorsitzende Karina Weinbacher, Geschäftsführerin Manuela Klawatsch und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. 

Die enorme volks- und regionalwirtschaftliche Bedeutung des Thermentourismus im Allgemeinen wurde erst im vergangenen Jahr durch eine Studie des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) bestätigt.

Was bringt Thermentourismus?

  • Demnach führt jeder Euro, den die Gäste in einer Therme ausgeben, zu fast drei Euro Wertschöpfung für die gesamte Volkswirtschaft. 
  • Österreichweit hat das WIFO eine Wertschöpfung von 1,2 Milliarden Euro und einen Beschäftigungseffekt von 17.700 Arbeitsplätzen durch den Thermentourismus errechnet. 
  • Weiters erbringen die dem Geschäftsfeld zugehörigen Betriebe Einnahmen für die öffentliche Hand von ca. 455 Millionen Euro.

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Landesholding-Geschäftsführer Hans Peter Rucker ist zuversichtlich: "Die Thermenstandorte Lutzmannsburg mit der Sonnentherme sowie Frauenkirchen mit der St. Martins Therme & Lodge oder Bad Tatzmannsdorf mit dem Reduce Gesundheitsresort und der AVITA Therme sind eine Erfolgsgeschichte, die wir in Stegersbach fortsetzen wollen."

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Burgenland einen Rekordwert mit rund 3,15 Millionen Nächtigungen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten die Thermenhotels, die mit einem vielfältigen und vor allem qualitätsvollen Angebot punkten.

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"Die hohen Steigerungsraten bei den Nächtigungen in den Monaten Jänner, Februar und März sowie im November belegen die große Bedeutung des Thermentourismus als Alternative zum Skiurlaub in den Bergen", sagt Doskozil. 

Im Burgenland sind heute mehr als die Hälfte der Thermen- und Wellnessbesucher Stammgäste. 75 Prozent zeigen sich nach dem Thermenbesuch derart zufrieden, dass sie ihren Aufenthalt im Burgenland weiterempfehlen würden.

Kritik an der Übernahme kam am Dienstag von der burgenländischen ÖVP. Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas monierte, dass das Land trotz Schulden eine Therme kaufe, "obwohl es auch einen privaten Investor gegeben hätte".

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