Er wollte mit der Beute seinen Lebensunterhalt finanzieren, benötigte Geld für die Taufe seines 15 Monate alten Kindes, kaufte aber auch Alkohol und Drogen.
Suche nach Codes
Die perfide Masche des Mannes: Er beobachtete in Lebensmittelgeschäften und Baumärkten vor allem ältere Kunden, spähte den richtigen Moment aus, um dann blitzschnell in die Handtaschen oder Einkaufskörbe seiner Opfer zu greifen. Mit den ergaunerten Geldbörsen flüchtete der 46-Jährige. Aus den Portemonnaies entnahm er Bargeld sowie Bankomat- und Kreditkarten.
"Beim Durchsuchen der Geldbörsen habe ich dann immer gehofft, dass ich die Codes finde. Oft war das auch der Fall", beschrieb der Mann beim Prozess im Landesgericht Eisenstadt seine Vorgangsweise. "Meist waren die Geheimzahlen auf Zettel geschrieben. Dann bin ich zum nächsten Geldautomaten und habe abgehoben."
Die höchste erbeutete Summe bei einem Diebstahl: 3.200 Euro.
Diese Diebestouren vollzog der Rumäne seit 2015. Nach vier Jahren "erfolgreicher" Straftaten legte er eine kriminelle Pause ein, um 2024 wieder zuzuschlagen; diesmal in Walbersdorf und Eisenstadt. "Es tut mir leid. Was ich gemacht habe, ist falsch gewesen." Seitens der Staatsanwältin angeklagt waren insgesamt 53 Delikte mit einem Gesamtschaden von 101.758 Euro.
Zum Teil geständig
Dem Beschuldigten, er ist nur teilweise geständig, wurden im Verfahren zahlreiche Überwachungsfotos und Videos von Bankomaten gezeigt. In Serie folgten Aussagen wie: "Ja, das bin ich." Oder: "Nein. Bin ich sicher nicht. Das ist nicht mein Gesicht!" Der Rumäne bekannte sich anfänglich nur zu 34 Taten geständig, der Schöffensenat befand aber, dass – auch wenn die Bilder undeutlich waren – insgesamt 42 Diebstähle auf das Konto des Mannes gehen.
Das rechtskräftige Urteil: zwei Jahre Gefängnis, 1.500 Euro Strafe und Zahlung von Schadenersatz an mehrere Opfer. Ein mitangeklagter Rumäne, der nur einen Diebstahl begangen hatte, kam mit Diversion und einer Strafzahlung von 630 Euro davon.
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