Unterricht mit Folgen: Hakenkreuz aus Ziegeln sorgt für Ermittlungen

Eine Hand mit Handschuh setzt einen roten Ziegelstein auf eine Mauer mit frischem Mörtel.
Ein Lehrer in Stoob soll seinen Schülern den Bau eines Hakenkreuzes als Arbeitsauftrag gegeben haben – nun drohen Konsequenzen.

Ein Unterrichtsprojekt an einer Schule im burgenländischen Stoob sorgt derzeit für Aufsehen und Ermittlungen: Schüler sollen im Unterricht ein Hakenkreuz gemauert haben – nach einer Skizze, die ihr Lehrer an die Wand gezeichnet haben soll. Das bestätigte die Polizei am Donnerstag auf Anfrage der APA nach einem Bericht der Kronen Zeitung.

Der Vorfall ereignete sich demnach auf dem Gelände der Keramikfachschule in Stoob, wo derzeit Schüler der Berufsschule Pinkafeld untergebracht sind. Laut Kronen Zeitung habe der Lehrer den Jugendlichen den Auftrag gegeben, das Symbol Stein für Stein nach seiner Skizze zu errichten. Ob dabei Gedankenlosigkeit oder der bewusste Einsatz eines verbotenen NS-Symbols vorlag, ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.

Anzeige wurde erstattet

Der Direktor der Berufsschule Pinkafeld, an der der Lehrer ebenfalls tätig sein soll, informierte nach Bekanntwerden des Vorfalls die Bildungsdirektion Burgenland und erstattete Anzeige bei der Polizei. Die Beamten dokumentierten laut Bericht die Situation vor Ort.

Bildungsdirektor Alfred Lehner bestätigte, dass dienstrechtliche Schritte geprüft werden. „Derzeit wird auch geprüft, ob es für den Lehrer dienstrechtliche Konsequenzen gibt. Ob es eine bewusste Handlung war, wird sich herausstellen“, wird Lehner zitiert.

In der öffentlichen Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass das gemauerte Symbol „in die falsche Richtung“ zeige und daher nicht exakt dem historischen NS-Hakenkreuz entspreche. Für die rechtliche Bewertung spiele dies jedoch keine Rolle: In Österreich sind alle erkennbaren NS-Symbole verboten – unabhängig von Drehrichtung oder Ausgestaltung.

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