St. Margarethen: Wagners "Holländer" ist bereit für den Abflug

Oper im Steinbruch 2025
Warm anziehen musste sich das Opernensemble zum Probenstart am Montag nicht. Das Thermometer überschritt die 30-Grad-Marke, beim Pressetermin im Steinbruch St. Margarethen kam man leicht ins Schwitzen.
Das Team werde sich von keiner Wetterlage abschrecken lassen, wie Regisseur Philipp M. Krenn betonte: „Wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen wirklich bei Wind und Wetter probieren. Es bleibt und nichts übrig.“ Bereits in etwas mehr als einem Monat, am 9. Juli, geht die Premiere von Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ über die Bühne. Dem Ensemble gewährt Krenn daher verständlicherweise keine Schonzeit.
Zwischen mächtigen Felswänden und einem fast fertigen Bühnenbild ließen sich die Ausmaße der monumentalen Aufführung der Saison 2025 erahnen: Das Bühnenbild zeigt eine norwegische Küstenlandschaft samt Segelschiff.
Es ist eine vielseitige Kulisse geworden: Der erste Akt der Oper spielt auf dem Meer. Im zweiten Akt öffnet sich das Bühnenbild zu einem Haus, dessen Innenleben per Live-Kamera auf eine Felswand projiziert wird – Krenn verspricht einen „Blick in die Seelen der Figuren“. Die Bühne soll so zu einem mystischen Raum werden, in dem Realität und Traum verschwimmen.

Bewährtes Team: Dessecker, Hinrichs, Krenn, Lange, Serafin.
Dahinter steckt Bühnenbildner Momme Hinrichs: „Der Steinbruch wird Teil des Bühnenbilds – roh, gewaltig, zeitlos.“ Ein geheimnisvolles Schiff und überraschende Lichtwechsel sollen das Publikum visuell in Bann ziehen. Eva Dessecker hat atmungsaktive Kostüme im „Fluch der Karibik“-Stil entworfen, die Tragekomfort trotz Sommerhitze sicherstellen soll. Ein weiteres Highlight: spektakuläre Stunts von Ran Arthur Braun, kombiniert mit Videoprojektionen – tosende Wellen, Feuer und Naturgewalten verschmelzen mit Wagners Musik zu einem immersiven Erlebnis.
Wuchtiger Klang
Die musikalische Leitung liegt bei Dirigent Patrick Lange, der mit dem Piedra Festivalorchester und dem Philharmonia Chor Wien unter Walter Zeh für klangliche Wucht sorgt – wie es sich Richard Wagner gewünscht hätte. Der Chor steht erstmals seit 2019 wieder direkt auf der Bühne. Die Titelrolle singen George Gagnidze, James Rutherford und Tommi Hakala. Als Senta treten Elisabeth Teige, Johanni van Oostrum und Johanna Will auf. Liang Li und Jens-Erik Aasbø übernehmen den Daland.
„Der ,fliegende Holländer‘ ist voller emotionaler und musikalischer Wucht – und der Steinbruch bietet die perfekte Kulisse für diese dramatische Geschichte“, meint Intendant Daniel Serafin.
„Der fliegende Holländer“ wird bis 23. August gespielt. Karten und Infos: operimsteinbruch.at
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