St. Andrä: Seichtes Wasser, und jetzt?

St. Andrä: Seichtes Wasser, und jetzt?
Weil der Zicksee auszutrocknen drohte, wird Wasser zugeleitet. Was die Touristiker freut, wird von den Grünen bekrittelt.

Mit dem Schrecken ist die Gemeinde St. Andrä am Zicksee im Seewinkel vorerst davongekommen. Der Zicksee, eine bedeutende touristische Einnahmequelle, drohte nämlich auszutrocknen. Der Wasserstand sei bis vor Kurzem einem Meter unter dem Pegel vom Vorjahr gestanden, berichtete Bürgermeister Erich Goldenitsch. Die Wasserrutsche musste aufgrund Wassermangels gesperrt werden, Touristen sind ausgeblieben.

Aufatmen ist nun angesagt. Die Gemeinde darf wieder Wasser in den Zicksee pumpen. Aus einem Brunnen wird während der nächsten Monate Wasser zugeführt. "Man merkt schon was, die Rutsche ist wieder in Betrieb", freut sich der Ortschef.

Damit es nicht noch einmal zu einer derart "dramatischen Situation" kommt, wurde eine Studie in Auftrag gegeben und langfristige Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, sagt Manfred Cadilek, Sprecher von Landesrat Andreas Liegenfeld.

Über den Sommer werde Wasser zugeführt und beobachtet, wo es zu großem Wasserverlust kommt. "Diese Stellen können dann abgedichtet werden", erklärt Cadilek.

Während man die Dotierung in St. Andrä begrüßt, sind die Grünen besorgt. "Zuleitung von noch mehr Wasser gefährdet das ökologische Gleichgewicht", warnt Alexandra Fischbach. Wenn zu viel Grundwasser zugeführt wird, könnte dieses zur Bewässerung für die Landwirtschaft fehlen, sagt die Grüne. Das Risiko sei viel zu hoch und dürfe nicht aus wirtschaftlichen Gründen in Kauf genommen werden, so Fischbach. "Die Frage ist aber, ob das Austrocknen des Sees das Gleichgewicht nicht noch mehr gefährdet", kontert Cadilek.

Verdunstung

Der Zicksee hat die Probleme wie der Neusiedler See, betont der See-Beauftragte des Landes, Helmut Rojacz: "Er wird stark dominiert von Regen und Verdunstung." Derzeit laufe der Versuch, den Wasserstand zu stabilisieren. "Es wird aber trotzdem weniger Wasser im Zicksee sein als in den Vorjahren", davon könne man ausgehen.

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