Schon seit geraumer Zeit wird „ab sofort“ eine neue Leiterin oder ein neuer Leiter für das Brustgesundheitszentrum (BGZ) im Krankenhaus Güssing gesucht. Bisher fand sich niemand für den Posten, der seit vergangenem Sommer interimistisch von Oberarzt Gerhard Hochwarter bekleidet wird; der Chirurg kam von der Klinik Wien-Donaustadt. Zuvor hatte die langjährige Leiterin des BGZ, Oberärztin Irmgard Luisser, nach mehr als 20 Jahren in Güssing das Handtuch geworfen – weitere Ärzte folgten ihr. Der „einvernehmlichen“ Trennung waren „Differenzen auf persönlicher Ebene“ vorausgegangen, hieß es damals aus der Krages-Zentrale in Eisenstadt. Luissers Nachfolgerin Susanne Wagner hielt es nur wenige Tage, sie ging „aus persönlichen Gründen“.
Gehaltsfrage
Dass die Ausschreibung schon Patina angesetzt hat, ist am Gehalt ersichtlich: die 102.680 Euro Jahresbrutto liegen weit unter dem neuen Gehaltsschema, das LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) als Gesundheitsreferent und Krages-Aufsichtsratschef Anfang Februar als das bundesweit „beste“ präsentiert hat.
Das Gehalt sei in der Ausschreibung noch nicht aktualisiert, sagt ein Krages-Sprecher, es müsse 127.880 Euro heißen. Auf die von Doskozil genannten 140.000 Euro für Spitalsfachärzte bereits zum Karrierestart käme man mit Nachtdiensten, das sei immer so gesagt worden.
Zuletzt wurden jährlich 40 Brustkrebsoperationen durchgeführt – die meisten von Hochwarter –, vor Corona und „den personellen Umstrukturierungen“ waren es unter Luissers Leitung 60. Nun sollen es wieder mehr OP‘s werden – wenn denn die Leitung des BGZ neu besetzt werden kann.
Jedenfalls neu wird das Partnerspital fürs BGZ Güssing, das seit 2014 sogenannter „affiliierter Partner“ des größten Brustgesundheitszentrums Österreichs am Wiener AKH ist. Der Vorteil: Hier wurde interdisziplinär über die Behandlung jeder einzelnen Patientin im Tumorboard beraten. Und nun? Das BGZ wird ins Tumorboard des Oberwarter Spitals eingegliedert, im neuen Haus soll die Onkologie stark ausgebaut werden. Der burgenländische Weg.
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