Spekulationen über Interesse des Landes an Raiffeisen-Zentrale

Die Raiffeisenlandesbank in der Eisenstädter Esterhazystraße.
Raiffeisen ist nicht nur die größte Bank des Landes, die Giebelkreuzer verfügen mit der Landesbank in der Eisenstädter Esterhazystraße auch über ein modernes Architekturjuwel. Der in den Jahren 1988 bis 1991 nach Plänen von Rudolf Szedenik errichtete Bau zeige „eine der überzeugendsten urbanen Fassaden im Burgenland, die bislang kaum Nachfolger gefunden hat“, schreiben Johann Gallis und Albert Kirchengast in ihrem jüngst erschienenen Band „Burgenland Modern“.
Nun scheint nicht ganz ausgeschlossen, dass sich Raiffeisen von dieser Ikone burgenländischer Architekturgeschichte trennt.
Nachdem FPÖ-Klubchef Norbert Hofer, der viele Jahre in Eisenstadt gelebt hat, am Mittwoch im Rahmen einer Aussendung in einem Nebensatz von einem Gerücht berichtet, „wonach das Gebäude der Raiffeisenlandesbank in Eisenstadt für die Gesundheit Burgenland angekauft werden soll“, fragte der KURIER am Vormittag bei Raiffeisen nach.
Alles ist möglich
Die einigermaßen überraschende Antwort am Nachmittag: Wie für jedes größere Unternehmen sei „Standortplanung natürlich auch für die Raiffeisenlandesbank Burgenland ein evidentes Thema“. Und weiter heißt es: Um das Unternehmen für die Zukunft bestmöglich aufzustellen und im Sinne der knapp 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am prominenten Standort in der Landeshauptstadt, „evaluieren wir aktuell alle in Frage kommenden Optionen. Vom Umbau des bestehenden Gebäudes bis zu einem kompletten Neubau“. Über mögliche Kaufinteressenten könnten „im Moment keine weiteren Auskünfte“ gegeben werden.
So weit, so dehnbar. Aber wie ein haltloses Gerücht klingt Hofers Halbsatz damit nicht mehr.
Eine von der Landesholding, zu deren Töchtern die Gesundheit Burgenland gehört, in Aussicht gestellte Stellungnahme blieb bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe aus.
Die Gesundheit Burgenland befindet sich derzeit in einem Trakt des Bundesländerhofes in Eisenstadt. Das Gebäude wurde vor fünf Jahren von einer Versicherung an die Wiener „Hoch 3 Wohnen Colmarplatz GmbH“ verkauft.
Das private Unternehmen hat große Pläne: Neben einem neuen Hotel sollen auch Appartements für betreutes Wohnen entstehen und neue Gastronomiebetriebe und Handelsgeschäfte angesiedelt werden. Bis jetzt ist allerdings noch nichts davon umgesetzt.
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