Sorgen rund um den Nationalpark werden nicht weniger

Sorgen rund um den Nationalpark werden nicht weniger
Die EU will Geld für „Ländliche Entwicklung“ kürzen. Darunter würde die Biodiversität leiden.

Als ob der Nationalpark (NP) Neusiedler See-Seewinkel nicht bereits genug Sorgen hätte. So ist etwa zu hören, dass seit 2008 das Budget (rund 6,5 Mio. €) nicht erhöht wurde, obwohl die Pacht für die jeweiligen Grundeigentümer jährlich gestiegen ist. Jetzt soll noch aus der Europäischen Union weniger Geld für Ländliche Entwicklung kommen. „Was zur Zeit auf Kommissionsebene dazu verhandelt wird, macht sich früher oder später auch in den ökologisch wertvollsten Gebieten Österreichs bemerkbar“, sagt NP-Direktor Kurt Kirchberger: Die Pflege und die Erhaltung der sechs österreichischen Nationalparks hänge nämlich zu einem wesentlichen Teil vom Zugang zu entsprechenden Fördermitteln ab.

Im NP werden mehrere hundert Hektar Verzahnungsflächen (grenzen an den NP an), die privat betreut werden, aus dem EU WF-10 Programm (wertvolle Fläche auf zehn Jahre) gefördert. „Wenn diese Verzahnungsflächen von ihren Besitzern nicht mehr gemäht werden, weil es unrentabel ist, verlieren wir artenreiche Lebensräume und Biokorridore“, weist Kirchberger auf die Problemlage hin.
Es gäbe bereits Tendenzen, vor allem von Illmitzer Seite, dass manche Landwirte sich überlegen, diese Flächen wieder als Ackerland zu nutzen. Die andere Möglichkeit bestünde darin, dass der NP diese angrenzenden Flächen in Pacht übernimmt. „Dafür fehlt uns das Geld.“

Daher sei die Beibehaltung der bestehenden Programme in der Ländlichen Entwicklung für das Flächenmanagement wichtig, damit auch die Biodiversität erhalten bleibe.Es seien gerade diese von Besuchern erlebbaren und in der Umweltbildung bedeutenden Kulturlandschaften, die von kontinuierlicher Pflege abhängig sind. „Sowohl in der Umweltbildung als auch im Ökotourismus stellen wir Jahr für Jahr unter Beweis, dass Naturschutz eine hohe Wertschöpfung in die Nationalparkregion bringt“, erklärt Kirchberger.

Tourismus

Es sei kein Zufall, dass die Auslastungszahlen in den Unterkünften, die Naturtouristen ansprechen, hoch seien. Es wäre im allgemeinen öffentlichen Interesse, auch in Zukunft an dieser Förderpolitik festzuhalten, weil diese in strukturschwachen Regionen der Wirtschaft dem Naturschutz dient, ist Kirchberger überzeugt.

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