Sekt boomt, im Norden wie im Süden
Als die Zeiten nicht von Wirtschafts- und Finanzkrise gebeutelt waren, hat es geheißen: Wir trinken keinen Schaumwein und essen keinen Kaviar. Jetzt trinkt man ihn, den Schaumwein oder Sekt (der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass für Sekt nur Qualitätsweine verwendet werden dürfen). In manchen Kreisen unserer Gesellschaft wird immer häufiger auch Champagner bevorzugt. Laut Österreichischer Weinmarketing (ÖWM) wurden im vergangenen Jahr 39 Millionen Flaschen Schaumwein, davon 22,5 Millionen Sekt, getrunken.
Tendenz steigend
Im Burgenland dürfte es sich um eine Million Flaschen Sekt handeln. Denn die größte Sektkellerei des Landes, Szigeti in Gols, produziert um die 950.000, Karl Trummer aus Stegersbach mehr als 10.000 Flaschen. Dazu kommen noch Tausende 0,2 Liter Fläschchen. "Und es wird immer mehr", sagt Karl Trummer aus dem Südburgenland, der den Uhudler-Sekt in voller Breite produziert. Vor fünf Jahren hat er und seine Firma neben Fruchtsäften (Xunder Xandl) mit der Produktion aus einem einfachen Grund begonnen: "Es herrschte ein Überhang von Uhudler-Wein. Wir wussten nicht was wir damit machen sollten." So entstand die glorreiche Idee, diesen Uhudler als Schaumwein auf den Markt zu bringen. Laut Trummer würden Leute sogar aus dem Ausland kommen, um sich einige Flaschen zu besorgen.
Trummer wundert das nicht: "Dieser frische, beerige Geschmack ist zwar nicht jedermanns Sache, doch der, der ihn liebt, der ist begeistert und nimmt lange Anfahrtswege auf sich." Auch die Sektkellerei Szigeti will sich über Umsatz und Abnehmer nicht beklagen. 2008 / 2009 hätten sie zwar einen Einbruch erlebt, "doch jetzt können wir eine Steigerung von zehn Prozent verzeichnen", sagt Peter Szigeti.
Auffallend dabei: An die 50.000 Flaschen sind für die Nachbarländer Slowakei, Ungarn und Tschechien bestimmt. Und passend zum Klimt-Jahr 2012 präsentiert die Sektkellerei die Sonderedition "Adele". Kreiert wurde sie fur das Café Sabarsky in Ronald Lauders Museum "Neue Galerie" in New York. Zu verkosten ist Adele am 25. Februar am Festival of Music in Boston, USA. Der Eintritt: 1200 $.
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