Schwerer Vorwurf gegen Polizei

Schwerer Vorwurf gegen Polizei
Ein rumänischer Staatsbürger wirft Polizisten aus Nickelsdorf vor, ihn rassistisch beschimpft und bedroht zu haben.

Es sind schwere Vorwürfe, die ein rumänischer Staatsbürger gegen die Polizei am Grenzübergang Nickelsdorf erhebt. Lucian Aga soll bei einer Kontrolle im Rahmen der sogenannten Ausgleichsmaßnahmen rassistisch beschimpft worden sein. Einer der Beamten soll das Gepäck des 34-Jährigen aus dem Kofferraum auf die Straße geworfen und in die Autotür getreten haben.

Lucian Aga spricht fließend Deutsch. Der junge Mann hat in Augsburg gelebt und dort sein Volkswirtschaftsstudium absolviert. 2003 ging er mit seiner Familie in die Heimat zurück.
Am vergangenen Montag befanden sich Aga und seine Familie auf der Heimreise von ihrem Urlaub in Österreich. Kurz vor Mittag fuhren sie auf der A4 Richtung Grenzübergang Nickelsdorf, als sie plötzlich von einem Streifenwagen von der Fahrbahn geholt und zum Rastplatz vor der Grenze gelotst wurden.

"Ich habe den Beamten meine Papiere aus dem Fenster gehalten. Ausgestiegen bin ich nicht, weil man in Rumänien bei einer Fahrzeugkontrolle im Auto sitzen bleiben muss", schildert Aga im KURIER-Gespräch. Die beiden Polizisten hätten sich aber nicht für seine Dokumente interessiert, sondern forderten ihn auf, seinen Kofferraum zu öffnen.

"Ich hatte keine Ahnung, was da passiert und wollte wissen, auf welcher Grundlage sie meine Sachen durchwühlen. Daraufhin ist einer der Beamten ausgerastet, hat die Sachen aus meinem Kofferraum auf die Straße geworfen und verstreut und unter anderem geschrien ,Scheiß-Rumäner, bleibt in Rumänien, dreckiger Rumäner, hier will euch sowieso keiner haben", erinnert sich der studierte Volkswirt an den Vorfall. Außerdem habe der Polizist behauptet, er sei in Rumänien gewesen und von der dortigen Polizei auch so dreckig behandelt worden.

Fußtritt

Während Aga seine Sachen auf dem Parkplatz zusammenklaubte, habe der Polizist auch noch in die Tür seines Dacia getreten.

Er habe dann eigentlich gedacht, dass es sich bei den beiden Männern um gar keine Polizisten handle und den Notruf 112 gewählt. "Ich wollte den Vorfall anzeigen. Man hat mich an die Polizeidienststelle Nickelsdorf verwiesen. Ich sollte den zwei Beamten hinterherfahren."

Am Posten angekommen, habe man seiner Frau dann endlich die Papiere ausgehändigt. "Ich wollte dann in der Dienststelle Anzeige erstatten. Doch ich wurde wieder rassistisch beschimpft und bedroht und von vier Polizisten nach draußen gebracht", sagt Aga, der den Ausraster des Polizisten auch darauf zurückführt, dass dieser plötzlich realisiert habe, "dass ich alles verstanden habe und sehr gut Deutsch spreche".
Aga fordert nun die Aufklärung dieses Vorfalls und eine Entschuldigung seitens der Polizei.

Prüfung

Der stellvertretende Kommandant des Landespolizeikommandos Burgenland, Brigadier Werner Fasching, erklärt dazu: "Wir werden die Sache eingehend prüfen. Wir führen regelmäßig Schwerpunktkontrollen zu Verhinderung der Verbringung von Diebesgut ins Ausland durch. Ich rechne damit, dass wir in rund zwei Wochen ein Ergebnis haben und mehr dazu sagen können."

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