„Beschämend“: Gemeinderat uneins über Entlassung der Amtsleiterin
 
            
            Nach Hinweisen auf Schwarzarbeit in der Rotweingemeinde Deutschkreutz wurde die Amtsleiterin im Sommer bei vollen Bezügen vom Dienst freigestellt – Donnerstagabend wurde die langjährige Mitarbeiterin entlassen.
In der Gemeinderatssitzung sei „nach eingehender Diskussion und sorgfältiger Abwägung aller bekannten Fakten die Entlassung der Amtsleiterin beschlossen“ worden, teilte die Bürgermeisterpartei ÖVP in einer Aussendung mit.
Der Beschluss war nicht einstimmig.
Wie berichtet, wurde ein pensionierter Aushilfskoch im Pfarrkindergarten ohne Anmeldung beschäftigt und „schwarz“ entlohnt. Insgesamt soll es sich um 4.000 Euro handeln.
Die Amtsleiterin hat bei Finanz und Krankenkasse Selbstanzeige erstattet, Meldung und Lohnverrechnung ordnungsgemäß nachgeholt, sich entschuldigt und den Schaden „aus eigenen Mitteln“ beglichen.
SPÖ-Vize übt Kritik
Die Gemeindeabteilung des Landes hat eine Prüfung aufgenommen.
Die Amtsleiterin, die seit 20 Jahren im Gemeindeamt arbeitete, hatte im Sommer betont, diese Praxis der Entlohnung von Aushilfskräften sei „allen bekannt“ und schon länger Usus gewesen.
Gegenwärtig verfügt die ÖVP im Gemeinderat über zehn, die SPÖ über neun und LBL über sechs Mandate.
Die SPÖ Deutschkreutz kritisiert die Entlassung der Amtsleiterin zum gegenwärtigen Zeitpunkt: „Wir sehen diesen Schritt als verfrüht an, vor allem aufgrund der fehlenden Aufklärung des Sachverhalts durch den Bürgermeister“, sagt SPÖ-Vize Jürgen Hofer am Freitag zum KURIER.
Die Amtsleiterin „als allein Verantwortliche an den Pranger zu stellen, ist zumindest menschlich beschämend“, so Hofer.
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