Eisenstadt sperrt Straße für eine Stunde: 400 Kinder profitieren

Die Bahnstraße ist mit bunten Blumenmotiven bemalt, flankiert von Gebäuden und einer Bushaltestelle.
Vor der Volksschule gilt ab 12. November an Schultagen ein Fahrverbot zwischen 7 und 8 Uhr – über 400 Kinder profitieren von sichereren Wegen.

Zusammenfassung

  • Eisenstadt richtet ab 12. November erstmals eine Schulstraße vor der Volksschule ein.
  • Fahrverbot von 7 bis 8 Uhr soll über 400 Kindern einen sicheren Schulweg ermöglichen.
  • Polizei, Schule und Stadt arbeiten gemeinsam am Pilotprojekt, das evaluiert wird.

Ab 12. November gilt in Eisenstadt erstmals ein temporäres Fahrverbot vor einer Schule: Die Bahnstraße wird an Schultagen zwischen 7 und 8 Uhr zur sogenannten Schulstraße

Betroffen ist der Abschnitt zwischen der St.-Rochus-Straße und der Josef-Reichl-Gasse – direkt vor der größten Volksschule der Stadt, die von über 400 Kindern besucht wird. Auch Stadt- und Linienbusse werden während der Sperrzeit umgeleitet.

Mit der Maßnahme will die Stadt das Verkehrsaufkommen vor der Schule reduzieren und die Sicherheit der Kinder erhöhen. „Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto bis unmittelbar vor die Schule, halten in zweiter Spur – das führt regelmäßig zu gefährlichen Situationen. Mit der Schulstraße schaffen wir mehr Sicherheit und Platz für aktive Mobilität“, sagt Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP).

Vier Personen, darunter ein Polizist, halten ein blaues Schild mit der Aufschrift "Schulstraße".

Direktorin 2. Vizebürgermeisterin Charlotte Toth-Kanyak, Stadtpolizeikommandant Günter Hauer, Bürgermeister Thomas Steiner und Klubobfrau Samara Sánchez Pöll (v.li.).

Der Einrichtung war eine Machbarkeitsstudie vorausgegangen. Möglich wurde das Projekt durch die 2022 erfolgte gesetzliche Verankerung von Schulstraßen in der Straßenverkehrsordnung. Begleitet wird die Einführung von einer Informationskampagne für Eltern und Anrainer. Nach einer Pilotphase soll das Projekt gemeinsam mit Schule, Polizei und Stadtgemeinde evaluiert werden.

Die Schulstraße wird durch mechanische Absperrungen mit Scherengittern gesichert. Während der Sperrzeit dürfen keine Autos oder Motorräder einfahren. Für Buslinien werden Ersatzhaltestellen eingerichtet. Kinder dürfen die Fahrbahn in dieser Zeit zu Fuß benutzen. Um den morgendlichen Bringverkehr zu entlasten, wurden zudem die „Kiss & Go“-Zonen erweitert.

Die Bahnstraße mit bunten Blumen führt an einem gelben Gebäude vorbei.

Wenn frühmorgens keine Autos mehr rollen: Eisenstadt zeigt mit der neuen Schulstraße, wie Kinder sicherer zur Schule kommen.

Auch die Volksschule Eisenstadt unterstützt das Vorhaben. Direktorin und Vizebürgermeisterin Charlotte Toth-Kanyak betont: „Gerade in der Früh herrscht ein enormes Verkehrsaufkommen vor dem Schultor. Die neue Schulstraße gibt unseren Kindern mehr Sicherheit und Selbstständigkeit.“

Zustimmung kommt auch von Grünen-Klubobfrau Samara Sánchez Pöll: „Wenn Kinder den Weg zur Schule aktiv zurücklegen, prägt das ihr Mobilitätsverhalten als Erwachsene. Die Schulstraße ist ein wichtiger Schritt für nachhaltige Mobilität.“

Die Polizei wird das Projekt begleiten. Stadtpolizeikommandant Günter Hauer erklärt: „Elterntaxis sorgen immer wieder für gefährliche Situationen. Durch die temporäre Sperre erwarten wir ein ruhigeres Umfeld.“

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