RLB-Bilanz: Fehlende Dividende ist Wermutstropfen

GD Dr. Rudolf Könighofer, GD-Stv. Mag. Eva Fugger, VDir. Mag. Rudolf Suttner, Präs. DI Erwin Tinhof
Die Raiffeisenlandesbank verzeichnet ein Plus bei EGT, Eigenmittel, Einlagen und Krediten.

Raiffeisen-General Rudolf Könighofer ist mit der Bilanz der Raiffeisenlandesbank (RLB) angesichts der Umstände „sehr zufrieden“. Welche Umstände? Der anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Raiffeisenbank International (RBI) veranlasst, aus ihrem Bilanzgewinn vorerst keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Die Raiffeisenlandesbanken halten 58,8 Prozent an der RBI, auf die burgenländische Landesbank entfallen 2,95 Prozent.

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Die fehlende Ausschüttung der RBI (2021 betrug sie 11,9 Millionen Euro) schmälert das Betriebsergebnis der Raiffeisenlandesbank empfindlich von 32,6 Millionen Euro auf aktuell 20,1 Millionen Euro. Auch die Beteiligung an der Raiffeisen Information GmbH & Co KG trug 2022 um 2,4 Millionen Euro weniger zum Ergebnis bei als im Jahr davor.

Bilanzsumme beträgt 4,7 Milliarden Euro

Ansonsten zeigen beim Spitzeninstitut der burgenländischen Raiffeisenbanken fast alle Kennzahlen nach oben. Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) ist um fast drei Millionen auf 15,8 Millionen Euro gestiegen. Die Bilanzsumme beträgt 4,7 Milliarden Euro (plus 5,8 Prozent), die Eigenmittel der RLB sind mit 430 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie vorgeschrieben.

Die Kundeneinlagen legten um fast 11 Prozentpunkte auf 1,5 Milliarden Euro zu, die Ausleihungen erhöhten sich auf 2,1 Milliarden Euro.

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Könighofer stimmte in diesem Zusammenhang in die Klage über die von der EU verschärften Regeln für Immobilienkredite ein. Eigenkapital und Haushaltseinkommen in geforderter Höhe könnten immer weniger Menschen aufbringen.

Die Bank und das Land

RLB und die Raiffeisenbanken sind mit insgesamt 245.000 Kunden und 900 Mitarbeitern die unangefochtene Nummer 1 im Land. Wie ist das Verhältnis zum politischen Platzhirsch SPÖ? Schließlich hat LH Hans Peter Doskozil jüngst auch gemeint, es könne nicht sein, dass Banken Eigentümer von gemeinnützigen Wohnbauträgern seien – RLB und die Erste Bank sind Gesellschafter der Neuen Eisenstädter Wohnbaugesellschaft.

Er würde „gerne darüber diskutieren, was wir falsch gemacht haben sollen“, so Könighofer. Das persönliche Verhältnis zum absolut regierenden roten Landeschef sei „gut“ sagt der Raiffeisen-General, inhaltlich sei man freilich nicht immer einer Meinung, aber das liege in der Natur der Sache.

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