Reparatur von Post-Autos in Ungarn

Reparatur von Post-Autos in Ungarn
Post müsse auf den Preis schauen, Burgenlands Kfz-Innung stellt Anzeige in Aussicht.

Roman Fürst vom gleichnamigen Autohaus in Unterwart traute zu Christi Himmelfahrt seinen Augen nicht: Er musste den Pkw eines Kunden in Ungarn abschleppen und fuhr bei einem Autohaus in Szombathely vorbei. Dort sah er mehrere Fahrzeuge des Zustelldienstes der österreichischen Post stehen – offensichtlich zur Reparatur.

Reparatur von Post-Autos in Ungarn
Roman Fürst, Firmenchef Autohaus Fürst in Unterwart
Es sei „eigentlich ein Wahnsinn“, meint Firmenchef Fürst, dass die teilstaatliche Post AG (die österreichische Industrieholding ÖIAG hält 52,8 Prozent der Aktien) ihre Fahrzeugflotte auch in Ungarn reparieren lasse. „Wir, die österreichischen Unternehmer, sollen brav unsere ganzen Steuern und Abgaben in Österreich zahlen und die Republik lässt ihre Fahrzeuge in Ungarn reparieren und die Leih-Fahrzeuge, die in der Zwischenzeit benutzt werden, sind in Österreich nicht mal versteuert worden“, ärgert sich der Autohändler.

Günstiger

Argumente, die sich Michael Homola, Pressesprecher der Post AG, schon öfter anhören musste. „Summa summarum zählt für uns nur der Preis“, betont Homola, „die Post ist eine Aktiengesellschaft, wir sind an der Börse und müssen schauen, wo es am günstigsten ist, wobei natürlich die Qualität passen muss.“ Gerade im grenznahen Raum wie im Burgenland würden immer wieder ausländische Firmen zum Zug kommen, wenn sie billiger seien. Homola hat auch ein anderes Beispiel: „In Vorarlberg kann es vorkommen, dass wir unsere Fahrzeuge bei Firmen in der Schweiz reparieren lassen.“

„Unverständlich“ ist diese Vorgangsweise dem Landes-innungsmeister der Kfz-Mechaniker, Josef Wiener aus Eltendorf. Noch dazu, wo in dem oben beschriebenen Fall die Postautos in einem anderen Markenbetrieb repariert werden, „wo dieser weder Service-Vorgaben, Service-Vorschriften noch Original-Ersatzteile zur Verfügung hat“, bekrittelt Wiener. Der Innungsmeister will umgehend die Verantwortlichen kontaktieren und, falls notwendig, auch Zähne zeigen: „Sollten ungarische Leihfahrzeuge von österreichischen Postzustellern gefahren werden, werde ich eine Anzeige bei der Wirtschaftspolizei machen.“

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