Über 700.000 Gäste haben laut Statistik Austria 2024 den Bezirk Neusiedl am See besucht. Ein guter Teil davon wird vermutlich auch das zweite große touristische Asset der Region kennengelernt haben – das Radfahren. Denn die "Berge" am Rande der pannonischen Tiefebene sind ja eher "Hügel" und gerade deshalb perfekt für "Genussradler" geeignet. Das reichhaltige und qualitativ hochwertige gastronomische Angebot im Nordburgenland trägt seines dazu bei.
Anders ist die Lage im stellenweise doch recht hügeligen Südburgenland: 2005 mussten die angehenden Profis der Rad-Junioren-WM feststellen, dass die Steigungen zwar kurz sind, aber am Radl dennoch ordentlich in die Wadeln gehen.
So angenehm wie die Radrouten im Nordburgenland zu erradeln sind, so überraschend präsentieren sich auch die Angebote im Mittel- und Südburgenland.
Die "Sonnenland Draisinentour" startet am 3. April in die Saison. Für die 23 Kilometer lange Strecke auf den einspurigen Gleisen der früheren Bahnlinie braucht man mit Pausen rund vier bis fünf Stunden. Wer sich jetzt fragt, wie das mit dem "Gegenverkehr" klappt? An geraden Tagen wird von Neckenmarkt-Horitschon nach Oberpullendorf gefahren und an ungeraden Tagen umgekehrt. Auf ähnlichen, allerdings asphaltierten Wegen führt einen auch der neue Bahntrassen-Radweg von Bad Tatzmannsdorf nach Rechnitz.
Dort, in Rechnitz nämlich, sind Radfahrende ebenfalls nicht gleichzeitig aber dennoch in zwei Richtungen unterwegs – unten und oben. Denn die Burgenland Trails am 882 Meter hohen Geschriebenstein bieten sowohl Downhill als auch Uphill-Strecken auf einer Gesamtlänge von 40 Kilometern an. Aber es wäre nicht das gemütliche Burgenland, gebe es nicht einen Shuttle-Service, der einen samt Draht- oder vielmehr Carbon-Esel zurück auf den Berg bringt. Schließlich handelt es sich um eine Mountainbikestrecke.
Obwohl so viele Menschen im Burgenland mit dem Fahrrad unterwegs sind, passieren österreichweit die wenigsten tödlichen Radunfälle: Im Vorjahr gab es leider einen tragischen Vorfall.
Am Ende ein Vergleich: Rund 68 Prozent der Burgenländer haben einen von in Summe über 200.000 Pkw, aber 78 Prozent der Haushalte verfügen über zumindest ein funktionierendes Fahrrad, oft sogar über mehrere.
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