Prozess: Auf der Flucht Biker getötet

Prozess: Auf der Flucht Biker getötet
Am Mittwoch steht ein Einbrecher-Duo vor Gericht, das bei Eltendorf einen Motorradfahrer rammte und sterbend zurückließ.

Die junge Lenkerin war schwer geschockt, dennoch schaffte sie es am 31. März des Vorjahres die Rettungskräfte zu alarmieren. Doch für den 33-jährigen Motorradfahrer aus Ungarn, kam jede Hilfe zu spät. Die damals 20-jährige Frau war Augenzeugin eines tödlichen Verkehrsunfalls auf der B 65 zwischen Eltendorf und Poppendorf im Bezirk Jennersdorf geworden.

Ein Pkw-Lenker missachtete den Vorrang eines Bikers und ist aus einer Nebenstraße auf die B 65 gefahren. Das Auto kollidierte in der Folge mit dem Motorradfahrer, der zu Sturz kam. Anstatt anzuhalten und dem schwerverletzten Unfall­opfer zu helfen, beging der Lenker Fahrerflucht.

Die junge Augenzeugin soll den am Boden liegenden Biker dann ebenfalls mit ihrem Pkw überrollt haben, da sie zu schnell unterwegs war. Am Unfallort konnte die Polizei den Außenspiegel eines alten, roten Opel Vectra sicherstellen. Die umliegenden Kfz-Werkstätten wurden verständigt und die Kollegen aus Ungarn eingeschaltet, da es Hinweise auf einen ungarischen Pkw gab.

Was zu Beginn „lediglich“ nach einem Unfall mit Fahrerflucht aussah, brachte die Ermittler schon bald auf die Spur eines Einbrecher-Duos aus Ungarn.

Aufmerksame Zeugin

Denn einer aufmerksamen Passantin war der gesuchte Pkw schon in Rudersdorf aufgefallen. Dort hatten die beiden Männer einen Einbruch begangenen. Auf der Flucht in die Heimat rammten sie den Motorradfahrer. „Wir konnten das gesuchte Fahrzeug schließlich an der ungarisch-rumänischen Grenze sicherstellen“, sagt ein Polizeibeamter. Die Männer wurden festgenommen.

Mittwochvormittag müssen sich die beiden Ungarn gemeinsam mit der jungen Lenkerin vor Richterin Gabriele Nemeskeri verantworten. Das Strafausmaß für die fahrlässige Tötung und das Imstichlassen eines Verletzten liegt bei bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe.

 

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