Premierenjahrgang schließt Medizinstudium an Privatuni ab

Die Kooperation zwischen Land Burgenland und der Danube Private University (DPU) zur Ausbildung von Medizinern wurde zwar vorzeitig beendet, die ersten Ärztinnen und Ärzte haben aber jetzt ihr Studium an der Privat-Uni in Krems (NÖ) abgeschlossen.
Unter den 50 Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Humanmedizin sind auch sechs von insgesamt 120 Burgenland-Stipendiaten, die 2019 mit dem Studium begonnen hatten. Sie sind nach zwölf Semestern naturgemäß überglücklich über das Diplom in der Tasche: „Durch die finanzielle Unterstützung des Landes Burgenland wurde mir der Zugang zur universitären Ausbildung erheblich erleichtert“, sagt Alexander Seper, frischgebackener Dr. med. univ.
Sein Kommilitone Moritz Antoni spricht von einer „lehrreichen Zeit“, aus der er „theoretisches Wissen, praktische Skills sowie essenzielle Erfahrungen für meine berufliche Zukunft mitnehmen kann“.
Kein Exodus
Um dem Medizinermangel entgegenzuwirken, haben das Land und die DPU 2022 eine seit 2019 bestehende Vereinbarung ausgeweitet. Bis 2027 sollten jährlich 55 Medizin-Studienplätze für Burgenländer reserviert werden, mit jährlichen Kosten zwischen acht und zehn Millionen Euro fürs Land. Bis 2027 waren insgesamt 360 Mediziner fürs Land vorgesehen. Ihre Gegenleistung: Nach Studienende zumindest fünf Jahre lang im Burgenland zu arbeiten.
Aber 2024 platzte der Deal, die DPU stieg Mitte des Jahres aus. Der genaue Grund der Vertragsauflösung blieb im Dunkeln. Die burgenländischen Studenten, die an der DPU damals schon begonnen hatten, können aber ihre Ausbildung in Krems abschließen.
Seither hat das Land eine neue Förderung aufgelegt: 1.000 Euro monatlich fürs Studium an einer staatlich anerkannten europäischen Universität.
Noch habe er keine Stelle als Assistenzarzt, sagt der 25-jährige Güssinger Antoni am Freitag zum KURIER. Aber er ist ja auch erst seit wenigen Tagen fertig. Der frühere Landesliga-Kicker in seinem Heimatverein, der die Fußballschuhe wegen des Studiums an den Nagel gehängt hat, möchte sich auf Orthopädie und Traumatologie spezialisieren. Ob er das Burgenland nach fünf Jahren verlassen möchte? Das wisse er noch nicht. Er glaube aber nicht an einen großen Exodus aus dem Burgenland. „Die Leute haben schon einen Bezug zur Heimat“.
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