Polit-Nachwuchs aus dem Hause Petrik

Die drei Petrik-Kinder Teresa, Adam und Flora Petrik (v.li.) sind bei den Grünen aktiv
Junge Grüne. Tochter Flora ist neue Bundeschefin.

Erst Ende 2010 ist Regina Petrik in die Politik eingestiegen – dafür aber mit viel Verve. Bald darauf wurde die Eisenstädterin Chefin der Grünen im Burgenland und Mitglied des Bundesvorstandes, seit 2015 sitzt sie im Landtag. Und jetzt sorgt die unkonventionelle Politikerin, die sich mit Praktika in den verschiedensten Berufen auf den Landtag vorbereitet hatte, nebenbei auch noch für Partei-Nachwuchs.

Am Wochenende wurde Petriks älteste Tochter Flora (22) beim Bundeskongress der Jungen Grünen an die Spitze der Parteijugend gewählt und deren 19-jährige Schwester Teresa in den Bundesvorstand. Bruder Adam kümmert sich derzeit zwar vor allem um seine Schulkarriere in der HTL, aber auch er hat zuvor in Eisenstadt schon grüne Basisarbeit geleistet.

Dass sie sich politisch engagiere, hänge wohl mit den intensiven politischen Debatten daheim zusammen, sagt Flora Petrik zum KURIER. Auch bei unterschiedlichen Meinungen seien die Diskussionen stets kultiviert verlaufen, erinnert sich die Studentin der Germanistik und Bildungswissenschaften, die zuletzt Landessprecherin der Jungen Grünen Wien war. Warum Wien? Das sei "kein Ausweichmanöver" vor ihrer Mutter gewesen, zumal sie davor die Jungen Grünen im Burgenland mit aufgebaut habe, betont Flora Petrik. Aber nach 18 Jahren im Burgenland werde das Land halt irgendwann auch zu klein.

Ist das der Frühstart in eine Polit-Karriere? Das sei aus heutiger Sicht "kein Thema", versichert Flora Petrik. Vielmehr gehe es in diesem befristeten Ehrenamt darum, junge Menschen für Politik zu begeistern, die Gesellschaft zu verändern und einen Rechtsruck im Land zu verhindern. Diesen Anspruch könnte vermutlich auch eine andere Burgenländerin in Wien unterschreiben – SJ-Bundesvorsitzende Julia Herr. Sie habe die junge Rote schon vor Jahren kennengelernt und schätze sie durchaus. Petrik über Herr: "Sie schlägt sich ganz gut."

Und wie wird sich Flora Petrik in den Augen ihrer Mutter schlagen? Sie kenne das Dasein als "Tochter von", sagt Regina Petrik mit Blick auf ihre eigene Mutter Eva Petrik, die einst zu Erhard Buseks "Bunten Vögeln" in der ÖVP-Wien gehörte. Aber: Flora sei sicher stark genug, um ihre Eigenständigkeit zu behaupten.

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