"Nummerntafel" für Kitesurfer

Surf-Weltcup, Surfen, Podersdorf, Kitesurfen
Um Unfälle mit Badegästen zu verhindern, müssen sich Wassersportler zukünftig registrieren.

Während in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland tausende Feuerwehrleute beschäftigt waren, Sturmschäden zu beseitigen, flitzten auf dem Neusiedler See rund 100 Kitesurfer über das Wasser und nützen den Wind für ihre Stunts.

Podersdorf gilt als Mekka für Kitesurfer. Doch immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, weil sich Kitesurfer nicht an die Verordnung halten, die vorsieht, dass das Kitesurfen am Neusiedler See in einem Abstand von weniger als 200 Meter zum Ufer verboten ist. Das ist nicht nur für Badegäste, sondern auch für Kitesurfer gefährlich. Erst vor drei Jahren kam es zu einem verheerenden Unfall, als ein Kiter zu nahe am Ufer von einer Windböe erfasst und auf das Dach eines Campingbusses geschleudert wurde. Der Wassersportler ist seither querschnittsgelähmt.

Gemeinde, Tourismusverband und Polizei wollen nun den schwarzen Schafen den Kampf ansagen. Gemeinsam mit dem Land Burgenland und den Podersdorfer Kitesurfschulen haben sie eine Verkehrssicherheitsaktion erarbeitet. Zukünftig müssen alle Kitesurfer ein nummeriertes Trikot tragen, das je nach Strandabschnitt eine unterschiedliche Farbe hat. Davor muss sich der Kiter am Strand mit Name, Adresse und Geburtsdatum registrieren. Bei einem Vergehen gegen die Kitesurf-Verordnung haben Polizei und Gemeinde Zugang zu den Daten und können die Identität des Wassersportlers feststellen. "Es gab immer wieder Unfälle, wir waren gefordert, etwas zu tun", sagt Bürgermeister Andreas Steiner. Das bestätigt auch Polizeikommandant Anton Schwarzbauer: "Wir haben viele Wege versucht, um das Problem in den Griff zu bekommen. Bisher leider vergeblich."

Dass die Kitesurfer Podersdorf nun den Rücken kehren, glauben die Betreiber der Kitesurfschulen nicht. "Wir finden die Sache sehr gut, denn es geht um die Sicherheit aller. Das Projekt hat unsere volle Unterstützung. Ich glaube, dass es sich sogar positiv auf unser Geschäft auswirkt, weil wenn es keine Unfälle mehr gibt, gibt es auch keine Negativschlagzeilen mehr über Kitesurfer."

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