Piratenjäger dunstet in Ägypten in Haft
Samstag wurden die schlimmsten Befürchtungen des 32-jährigen Hannes F. wahr: Er sitzt in Kairo unter unmenschlichen Bedingungen in U-Haft, und sein Prozess wurde neuerlich vertagt. Das bedeutet, dass der Burgenländer die Gluthitze des Sommers im berüchtigten Tora-Gefägnis überstehen muss.
Angehörige und Freunde sehen ihren Verdacht bestätigt, dass die ägyptische Justiz das Verfahren absichtlich verschleppt, um den Mann hinter Gittern sterben zu lassen.
Der Privat-Security Hannes F. sollte im Hafen von Suez vier alte Weltkriegskarabiner an Bord eines italienischen Frachters bringen, ein nicht unüblicher Waffen-Transfer. Doch bei der Ankunft in Kairo wurde F. verhaftet, und die Staatsanwaltschaft präsentierte den Piratenjäger der ägyptischen Öffentlichkeit als "israelischen Terroristen".
F. konnte im Beweisverfahren darlegen, dass die Waffen ganz legal als Luftfracht deklariert waren. Doch die Urteilsverkündung will nicht funktionieren. Beim ersten Versuch kam es zu einem Tumult im Gerichtssaal. Doch anstatt die Randalierer des Saales zu verweisen, vertagte der Richter. Beim zweiten Anlauf war der Gerichtssaal durch Wahlurnen blockiert.
Daran hat sich diesmal nichts geändert, vertagt bis Anfang Oktober. Ein Wächter hatte schon unverblümt gesagt: "Wenn du endlich stirbst, haben wir ein Problem weniger."
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