Pannonien gehen die Betten aus

Pannonien gehen die Betten aus
Tourismus: Die Übernachtungszahlen steigen. Um den Trend zu bewahren, muss in Unterkünfte investiert werden

Regenwetter und Temperaturen um die 18 Grad Celsius: Der Sommer scheint derzeit im Burgenland in weite Ferne gerückt zu sein. Für den Tourismus gibt es laut aktueller Bilanz dennoch Grund zum Jubeln: Die Nächtigungszahlen sind landesweit leicht gestiegen, der Trend zeigt nach oben. Einen Wermutstropfen gibt es trotzdem. „Wir haben kein Problem mit der Nachfrage, wir haben eher ein Problem mit dem Angebot“, sagt Hannes Anton, Geschäftsführer des Burgenland Tourismus.

Der gebürtige Kärntner sieht Potenzial für noch mehr Nächtigungen. Laut Schätzungen gebe es Bedarf an zusätzlichen 1000 bis 1500 Betten alleine rund um den Neusiedler See. Aber es müsse etwas getan werden, um Zuwächse zu erreichen.

Vor allem im Landesnorden ortet Anton eine „veraltete Bettenstruktur“. „Wir brauchen vor allem Übernachtungsbetriebe im gehobenen Qualitätssegment.“

Der Gast verweile im Durchschnitt zwei bis drei Tage in Pannonien und die möchte er in gehobenen Unterkünften mit tollem Frühstücksbuffet genießen, sagt Anton. Das belegen auch die Zahlen: Während es heuer in den ein und zwei Sterne Kategorien ein Minus von 4,8 Prozent gibt, sind im gehobenen vier und fünf Sterne Segment Zuwächse (plus 2,3 Prozent) zu verzeichnen.

„Vor allem in Neusiedl am See und Weiden gäbe es enormes Potenzial, doch gerade dort nehmen die Übernachtungen jedes Jahr ab“, ärgert sich Anton. Dass sich die Investitionen rechnen, sei hingegen am Beispiel Rust ersichtlich. Durch zwei neue Hotels gebe es heuer von Mai bis Juli um 3000 Nächtigungen mehr. Das ist ein Plus von 4,6 Prozent.

Neue Investoren

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Tourismusdirektor Hannes Anton: „Nachfrage, aber wenig Angebot“

Den Umstand, dass es jetzt rund um den Neusiedler See potenzielle Investoren gibt, die ihre Projekte – angefangen vom Hotel, über ein Restaurant sowie Lodges – realisieren wollen, sieht Anton trotz so mancher Kritiker „als große Chance“. „Wir müssen uns glücklich schätzen, wenn Investoren ins Burgenland kommen und nicht woanders investieren wollen. Alles natürlich im Einklang mit der Natur.“

Aufgrund der bereits geplanten Projekte wie dem neuen „Wein& Wellness-Hotel“ der Winzerfamilie Scheiblhofer in Andau, dem Ausbau des Pannonia Tower in Parndorf sowie einem neuen Hotel in Oberwart ist der Tourismusdirektor zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr steigende Urlauberzahlen geben werde.

Insgesamt haben im Burgenland knapp 1,1, Millionen Gäste von Mai bis Juli genächtigt. Das ist ein Plus von 0,2 Prozent. Angesichts des bereits hohen Levels ist man mit dem Ergebnis zufrieden. Beachtlich sei die Bilanz auch aufgrund des Umstandes, dass sowohl die Opernfestspiele in St. Margarethen ausgefallen sind als auch das Kurhaus Marienkron in Mönchhof wegen Renovierungsarbeiten geschlossen habe, sagt Anton.

Touristisch gesehen ist der Bezirk Neusiedl am See nach wie vor Zugpferd des Landes. Von den rund 3,1 Millionen Nächtigungen pro Jahr im Burgenland, fällt etwa die Hälfte (1,6 Millionen) auf die Seeregion.

Gerechnet haben sich bereits die erst seit Kurzem getätigten Investitionen in Werbung und Marketing in Ungarn, Polen und der Slowakei. Immer mehr polnische und slowakische Gäste schätzen das Angebot rund um den Neusiedler See. Ungarische Gäste machen verstärkt im Mittel- und Südburgenland Urlaub.

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