Durch die Elektrifizierung kann ein Zug bis zu 160 Stundenkilometer fahren, außerdem ist eine deutliche Taktverdichtung möglich. Damit eine Lokomotive diese Geschwindigkeit erreichen kann, braucht es aber beschrankte Bahnübergänge. 41 Eisenbahnkreuzungen werden auf den insgesamt 80 Kilometern der steirischen Ostbahn aufgelassen – acht davon auch im Burgenland.
Längere Wege für Bauern
Noch heuer will die ÖBB mit den Gemeindevertretern eine Entscheidung treffen, welche Bahnübergänge aufgelassen werden.
„Es ist richtig, dass acht Eisenbahnkreuzungen im Burgenland im Rahmen der Elektrifizierung behandelt werden. Ob es dabei zu Auflassungen mit Ersatzmaßnahmen oder zu Anpassungen der Sicherungsanlagen kommt, wird im Laufe des Jahres 2024 gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Gemeinden ausgearbeitet“, heißt es auf KURIER-Anfrage von der Bundesbahn.
Der Bahnhof Mogersdorf soll jedenfalls erhalten bleiben, so die ÖBB. Für Landwirte könnte die Schließung von Bahnübergängen allerdings unangenehme Nebenwirkungen haben, denn laut einem Leitfaden zur Auflassung von Eisenbahnkreuzungen des zuständigen Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) sind für landwirtschaftliche Fahrzeuge bis zu drei Kilometer Umweg zumutbar.
Im niederösterreichischen Ebenfurth kämpft eine Bürgerinitiative gegen die geplante Schleife – vorerst mit Erfolg. Die „IG Schleife Ebenfurth/Unter Au“ ist für den Bahnverkehr, aber gegen die „Zerstörung des Auwaldes“. Denn die Bahntrasse würde durch das Natura 2000-Gebiet „Feuchte Ebene - Leithaauen“ führen.
Durch den Einspruch der Bürgerinitiative geht das Genehmigungsverfahren an das Bundesverwaltungsgericht (BVwG).
„Pendler Leidtragende“
Thomas Hoffmann, SP-Bezirksparteiobmann in Mattersburg, sieht das problematisch: „Die Verzögerung der Schleife Ebenfurth erschwert hunderten Pendlern das Leben und fördert den Individualverkehr.“
Der Baubeginn wäre für das Jahr 2025 geplant gewesen. Laut aktuellem ÖBB-Rahmenplan sind für die Schleife Kosten von etwas mehr als 400 Millionen Euro und eine Fertigstellung bis 2030 vorgesehen.
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Was noch kommt: Die Strecke Parndorf - Kittsee soll künftig zweigleisig werden. Die Inbetriebnahme ist für 2038 geplant, die ÖBB wollen rund 220 Millionen Euro in die Strecke investieren. Bei der 1998 errichteten Bahnstrecke wurde bereits für einen zweigleisigen Ausbau vorgesorgt.
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