Oberwart: Pro Jahr 1,4 Mio. gespart

Oberwart: Pro Jahr 1,4 Mio. gespart
Schulden in Höhe von 9,6 Millionen Euro drücken die Gemeinde. Plan zur Konsolidierung wurde präsentiert.

Im April 2009 kam die Finanzaffäre Oberwart ins Rollen, die Suche nach den verschwundenen Millionen aus der Gemeindekassa zog weite Kreise, letztendlich musste  die südburgenländische Metropole 4,3 Millionen Euro in den Wind schreiben – der KURIER hat  berichtet.

Am Mittwoch wurde nun ein – großer – Schritt in Richtung Haushaltskonsolidierung getan, im Gemeinderat wurde die Umsetzung eines Maßnahmenkataloges einstimmig beschlossen. Betitelt mit dem klingenden Namen "Zukunftsmodell Oberwart", wurde das Konzept  in Arbeitsgruppen (Vertreter der Stadtgemeinde, der Verwaltung sowie Finanz- und Steuerexperten waren involviert) erstellt.

Das Ziel ist ein ehrgeiziges, sollen doch jährlich 1,4 Millionen Euro eingespart werden. "500.000 Euro durch die Neustrukturierung von Krediten. Sie sollen längerfristig gestellt werden", erklärt Peter Pilz von der Firma Kommuanl-s, die sich auf die Sanierung von Gemeinden spezialisiert hat. Ein Sparpotenzial von 900.000 Euro sieht der Experte durch Neuorganisation und ausgabenseitige Maßnahmen gesichert.

Derzeit stehen Schulden in Höhe von 9,6 Millionen Euro zu Buche – 7,7 Millionen aus Krediten, 1,9 Millionen in ausgelagerten Gesellschaften. Zudem haftet die Stadtgemeinde für 2 Millionen Euro.

Durch ein Drei-Säulen-Modell in den Bereichen Hoheitsverwaltung, Wirtschaftsservice und Immobilien soll die Stadtgemeinde zudem neu aufgestellt werden. "Dadurch kann Oberwart nachhaltig auf wirtschaftlich gesunden Beinen stehen", erläutert Pilz.

Zukunft

Im Budget 2013 sollen die Maßnahmen erstmals zum Tragen kommen. "Wird das Konzept in vorgelegter Form umgesetzt, würde das jährliche Einsparungen von zehn Prozent des Budgets bedeuten", betont SP-Bürgermeister Gerhard Pongracz.  Oberwart könne in eine erfolgreiche Zukunft blicken, so Pongracz, aber "wir werden auch laufend evaluieren müssen".

Zufrieden mit dem Konzept zeigte sich auch VP-Vizebürgermeister Georg Rosner, der schon das Schlimmste  befürchtet hatte:  "Oberwart ist wie ein Auto gewesen, dass mit 150 km / h auf eine Mauer zufährt. Es haben da sehr viele Leute auf die Bremse getreten und in das Lenkrad gegriffen."

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