Gitarrendiebe vor Gericht
Eigentlich waren die drei jungen Ungarn, zwei Fahrradboten und ein Student, heuer im Sommer auf dem Gelände des Musikfestivals Nova Rock im nordburgenländischen Nickelsdorf als Leiharbeiter beschäftigt – als Kartenkontrolleure, Fahrzeugeinweiser und bei der Security. Aber die drei nutzten die Gelegenheit, um zu klauen – und zwar eine rund 7000 Euro teure Bassgitarre von Wes Borland, seines Zeichens Gitarrist der amerikanischen New-Metal-Band Limp Bizkit.
Dieser Diebstahl beim Festival im Juni hatte nun ein gerichtliches Nachspiel. Am Mittwoch saßen die drei Täter im Landesgericht Eisenstadt auf der Anklagebank. Einem 21-Jährigen wurde schwerer Diebstahl vorgeworfen, der andere Fahrradbote, ebenfalls 21 Jahre alt, sowie ein 23-jähriger Student mussten sich wegen Hehlerei verantworten. Alle drei waren geständig.
Dummheit
Dem Trio war bald nach dem Diebstahl klar geworden, dass das "eine Dummheit" war. Einer der drei Freunde hatte von der Bühne einen Koffer mitgehen lassen, ohne zu wissen, was genau darin ist. "Ich dachte mir, dass das eine tapfere Tat ist", sagte der reumütige Dieb vor Gericht.
Bald machte die Runde, dass eine Limp Bizkit Gitarre gestohlen worden sei und die Polizei bereits danach suche. Die drei beratschlagten, was sie mit dem Instrument machen sollen. Weil das Zurückbringen des Diebesguts ihrer Meinung nach zu viel Aufsehen erregt hätte, beschlossen sie es zu verstecken. Während der Dieb nach einer Nacht mit der gestohlenen Gitarre im Zelt wieder zur Arbeit ging, versteckten die anderen die Gitarre in einem Plastiksack auf einem ans Festivalgelände angrenzenden Waldstück. Sie wollten den Haupttäter dadurch schützen und ihm einen "Freundschaftsdienst" erweisen.
Richter Karl Mitterhöfer ließ Milde walten: "Das war zwar eine Bagatelltat, die aber dennoch bestraft werden muss." Der Haupttäter fasste drei Monate bedingt, die beiden Mittäter je ein Monat bedingt aus. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
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