„Neue Eisenstädter“: Wie es personell weitergeht

Hans-Peter Weiss, BIG
Die Führung könnte weitermachen, Hans-Peter Weiss hat gute Chancen, Aufsichtsratschef zu bleiben.

Am Tag vor Weihnachten haben das Land und die bisherigen Eigentümer der Wohnbaugesellschaft „Neue Eisenstädter“ – Raiffeisenlandesbank Burgenland und eine Tochter der Erste Bank – den Sack zugemacht. 

Das Land, das der Neuen Eisenstädter (Nebau) und deren Eigentümerbanken vor wenigen Wochen noch vorgeworfen hatte, wenig gemeinnützig zu handeln, übernimmt um sieben Millionen Euro 70 Prozent der 1982 gegründeten Gesellschaft und behält die beiden Banken als Minderheitseigentümer ebenso an Bord wie die Freistadt Eisenstadt als Minianteilseignerin.

Inhaltlich dürfte sich einiges ändern, so soll sich die Nebau auf Mietwohnungsbau konzentrieren, Anlegerwohnungen nur mehr im Ausnahmefall zulassen und Mietern den Erwerb ihrer Wohnungen „zu attraktiven Konditionen ermöglichen“, aber ein Köpferollen soll ausbleiben.

Weiss genießt Vertrauen

Wie der KURIER aus informierten Kreisen im Eisenstädter Landhaus erfahren hat, wird der Aufsichtsrat von derzeit fünf auf sieben Mitglieder aufgestockt. Davon stehen vier (inklusive Vorsitz) dem Land als neuem Mehrheitseigentümer zu, drei den anderen drei Gesellschaftern.

Wobei der alte Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Weiss aus Rohrbach/Mattersburg auch der neue sein könnte. Erstens ist Weiss, der nach Vorstandsjobs bei Esterhazy und der Bundesimmobiliengesellschaft seit 2024 im Vorstand des Immobilienkonzerns Soravia sitzt, ein ausgewiesener Immobilienexperte. Zweitens genießt der 54-Jährige das Vertrauen des Landes. So sitzt er gemeinsam mit LH Hans Peter Doskozil im Aufsichtsrat der Landesholding, zudem ist Weiss seit drei Jahren auch Landesjagdkoordinator.

Auch in der Geschäftsführung stehen die Zeichen vorerst auf Kontinuität, zumindest Geschäftsführer Bernd Gerdenitsch, ein gelernter Baumeister, könnte an Bord bleiben. Ob sein Co, Hans Ludwig Diexer, bleibt, wird man sehen. Von den rund 50 Beschäftigten der Nebau müsse sich niemand Sorgen um den Job machen, wird versichert, man wolle aber Synergien mit den Immobiliengesellschaften der Landesholding nützen.

Die Nebau selbst wird nicht in die Holding eingegliedert, sondern bleibt beim Land.

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