Maul- und Klauenseuche: Burgenland startet zweite Testphase

MAUL- UND KLAUENSEUCHE: SITUATION AM GRENZÜBERGANG KLINGENBACH-SOPRON
Über 5.000 Tierproben negativ getestet. In vier Grenzgemeinden zu Ungarn wird wöchentlich beprobt, zusätzlich gilt dort Jagdverbot.
  • Nach über 5.000 negativen Tests beginnt im Nord- und Mittelburgenland der zweite Durchgang des Probenprogramms zur Früherkennung der Maul- und Klauenseuche.
  • Besondere Aufmerksamkeit gilt den vier Grenzgemeinden nahe des Ausbruchsorts in Ungarn, wo wöchentliche Tests und Jagdverbote gelten.
  • Das Überwachungsprogramm umfasst 650 Betriebe, wobei klinische Untersuchungen und Biosicherheitsmaßnahmen zentral sind, um Ausbreitung und wirtschaftliche Verluste zu verhindern.

Nach über 5000 negativen Tests auf die Maul- und Klauenseuche (MKS) geht das Burgenland in die nächste Runde im Kampf gegen die Tierseuche.

In 158 Tierhaltungen im Nord- und Mittelburgenland hat der zweite Durchgang des Probenprogramms begonnen. Ziel ist es, durch engmaschige Kontrollen und Beprobungen einen möglichen Ausbruch frühzeitig zu erkennen – und zu verhindern.

Besondere Aufmerksamkeit gilt weiterhin den vier burgenländischen Grenzgemeinden Deutsch Jahrndorf, Nickelsdorf, Halbturn und Mönchhof. Diese liegen nahe am Ausbruchsort Levél in Ungarn.

In sieben dortigen Betrieben werden alle Tiere wöchentlich getestet, außerdem gilt ein Jagdverbot, um Wildtiere nicht aufzuschrecken. Spaziergänger werden gebeten, Hunde an der Leine zu führen und Wild nicht zu beunruhigen.

MKS-Vorkehrungen beim Osterverkehr

"Das Überwachungsprogramm ist eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Österreich und damit großen wirtschaftlichen Schaden und enormes Tierleid zu verhindern", so Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner.

Regionale Kontrolle in 650 Betrieben

Die sogenannte Beobachtungszone erstreckt sich vom Osten Niederösterreichs bis zu den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf. In den rund 650 Tierhaltungsbetrieben finden klinische Untersuchungen statt, auch die Biosicherheitsmaßnahmen werden überprüft.

Die Probenahmen erfolgen in Maul und Nase der Tiere und werden von der AGES analysiert. Die Auswahl der Betriebe basiert auf statistischen Berechnungen von Statistik Austria und AGES. Im zweiten Durchgang sind 217 Kontrolleinheiten erfasst.

Aktuell sind 17 niedergelassene Tierärztinnen und Tierärzte zusätzlich im Einsatz. Sie arbeiten mit 20 Amtstierärztinnen und Amtstierärzten der Veterinärdirektion Burgenland zusammen. Die Kontrollstruktur ist darauf ausgelegt, rasch auf erste Anzeichen einer möglichen Infektion reagieren zu können.

Da infizierte Tiere das Virus schon vor Symptombeginn ausscheiden, ist die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen zentral. Die Behörden appellieren an alle Tierhalter – auch private – folgende Regeln strikt zu befolgen:

  • Saubere Stallkleidung,
  • Quarantäne für neu eingestallte Tiere,
  • Desinfektion von Transportmitteln,
  • Zutrittsverbot für betriebsfremde Personen.

Die Behörden stellen aktuelle Informationen zur MKS auf ihren Websites zur Verfügung:

Treten bei einer Kontrolle oder durch Hinweis der Betreiberinnen und Betreiber Symptome wie Geschwüre, Fieber oder Apathie auf, wird der Betrieb sofort gesperrt und erneut beprobt.

Virus ist für Menschen ungefährlich – für Tiere tödlich

Für Menschen besteht keine Gesundheitsgefahr durch das Virus. Sollte jedoch ein Ausbruch bestätigt werden, müssen alle Klauentiere im betroffenen Betrieb gekeult werden. Das bedeutet nicht nur massives Tierleid, sondern auch beträchtliche wirtschaftliche Verluste.

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