Maul- und Klauenseuche: Bundesheer startet Assistenzeinsatz

An den Grenzen wurden Seuchenteppiche ausgelegt.
An den offenen Grenzübergängen sollen Seuchenteppiche eine Einschleppung verhindern. Das Bundesheer wird an den Autobahngrenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf gebraucht.

Zusammenfassung

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  • Burgenland fordert Bundesheer-Einsatz für Desinfektionsmaßnahmen an Grenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf.
  • 21 kleine Grenzübergänge werden bis 20. Mai 2025 geschlossen, um die Einschleppung der Seuche zu verhindern.
  • Seuchenteppiche an wichtigen Grenzübergängen sollen Virusverbreitung durch einreisende Fahrzeuge verhindern.

Das Burgenland wird für Desinfektionsmaßnahmen im Zuge der Maul- und Klauenseuche an den Autobahn-Grenzübergängen Kittsee (A6) und Nickelsdorf (A4) einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres anfordern. Das teilte der Krisenstab des Landes Freitagmittag gegenüber der APA mit.

An den geöffneten Grenzübergängen in der weiteren Sperrzone werden - wie auch in Niederösterreich - Seuchenteppiche errichtet. 21 kleine Grenzübergänge werden in der Nacht auf Samstag im Burgenland gänzlich geschlossen.

Das österreichische Heer ist aktuell in der Slowakei bei Dekontaminationsmaßnahmen mit 50 Soldaten im Einsatz. Bundesheersprecher Michael Bauer bestätigte am Freitagabend: „Erkundungstrupps sind auf dem Weg zu den Grenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf.“ Die Sperre der 23 Grenzübergänge werde bereits von Soldaten unterstützt. 

Sperre bis 20. Mai

Die 21 kleinen Grenzübergänge werden ab 5. April 00.00 Uhr bis 20. Mai 2025 gesperrt. Weiterhin möglich ist der Grenzübertritt an den großen Übergängen Kittsee-Jarovce, Nickelsdorf-Hegyeshalom 1 und 2, Pamhagen-Fertöd, Klingenbach-Sopron, St. Margarethen-Sopronköhida, Rattersdorf-Köszeg sowie allen Übergängen in den Bezirken Oberwart, Güssing und Jennersdorf.

An den geöffneten Grenzübergängen in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt Umgebung und Oberpullendorf - dies ist die erweiterte Sperrzone - wurden am Freitag von der Baudirektion des Landes Seuchenteppiche eingerichtet. 

Diese sollen die Einschleppung des Virus durch einreisende Kraftfahrzeuge verhindern. Diese Flächen, auf denen Desinfektionsmittel aufgetragen wird, werden dann von allen Fahrzeugen aus Ungarn oder der Slowakei passiert.

Maul- und Klauenseuche: Bundesheer startet Assistenzeinsatz

Bei den Desinfektionsmaßnahmen an den Autobahn-Grenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf soll der Assistenzeinsatz des Bundesheeres unterstützen. Zusätzlich befinde sich das Land in Abstimmung mit der Asfinag, hieß es weiters. Es wurde auch appelliert, nicht notwendige Fahrten über die Grenzen nach Ungarn und die Slowakei derzeit zu unterlassen.

Grenzsperren auch in Niederösterreich 

In Niederösterreich wird neben der Fähre in Angern an der March und der Radfahrbrücke Schloss Hof zudem die Fußgänger- und Radfahrbrücke Marchegg geschlossen. Sicherungen und Kontrollen werden durch die Landespolizeidirektion durchgeführt.

Geschlossene Grenzübergänge würden im Gegensatz zu Grenzkontrollen an geöffneten Übergängen eine weniger personalintensive Maßnahme darstellen und "in unterschiedlicher Stärke und Intensität" durchgeführt, hieß es aus St. Pölten. Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung, wie das Festlegen und Umsetzen von Desinfektionsmaßnahmen (z. B. auch im Bereich der Grenzkontrolle), seien durch die Gesundheitsbehörden anzuordnen.

Seuchenteppiche auch in Niederösterreich

An den geöffneten Grenzübergängen in Hohenau (Bezirk Gänserndorf) und Berg (Bezirk Bruck an der Leitha) werden Seuchenteppiche gelegt und vom NÖ Straßendienst betreut, hieß es am Freitag auf APA-Anfrage vom Land. Ziel sei, eine Einschleppung der Maul- und Klauenseuche über den Straßenweg möglichst zu verhindern.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hielt fest, dass der Schutz der bäuerlichen Betriebe höchste Priorität habe. Deshalb werde auf allen Ebenen rasch, abgestimmt und mit voller Entschlossenheit gehandelt - in enger Zusammenarbeit mit der für diese Veterinär- und Tierschutzangelegenheiten zuständigen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), denen Dank für ihren engagierten Einsatz gelte. 

Der Einsatzstab des Landes tage in Permanenz, um sich jederzeit über aktuelle Entwicklungen abzustimmen und die notwendigen Maßnahmen so schnell wie möglich zu ergreifen, wurde betont. Involviert sind auch Expertinnen und Experten der Veterinärdirektion, des Katastrophenschutzes, des Straßendiensts, der Blaulichtorganisationen sowie der Landwirtschaft.

Auf Basis einer aktuellen Risikoeinschätzung der AGES hat das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) nun weitere Schutzmaßnahmen beschlossen. Das bestehende Importverbot für frisches Fleisch, Rohmilch, Gülle, Mist, Wildbret und Jagdtrophäen wird auf Stroh und pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Ländern ausgedehnt. Alle Tierhaltungsbetriebe sind angehalten, verstärkte Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen, darunter etwa Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen und Betriebe sind verpflichtet, Besuchsprotokolle über betriebsfremde Personen zu führen. Das deshalb, um rasch Ansteckungsketten nachvollziehen zu können, informiert das Ministerium. 

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