Match um die Sportanlage

Match um die Sportanlage
Eisenstadt-St. Georgen: Nachdem es für die geplante Sportanlage keine Zustimmung vom Land gab, will VP eine "Schmalspurvariante" umsetzen.

Das Match um das geplante Sportzentrum in St. Georgen ist in die Verlängerung gegangen. Der Anpfiff für die Errichtung des geplanten Leichtathletikzentrums in dem Eisenstädter Stadtteil musste auf Eis gelegt werden. Grund dafür war ein negatives Gutachten des Landes-Straßenbauamtes.  Bei der Sportanlage könne es bei der Zu-und Abfahrt Probleme geben, hieß es (der KURIER berichtete).

Für ÖVP-Bürgermeister Thomas Steiner sind die Pläne für die Errichtung des Leichtathletikzentrums jedenfalls "bis auf weiteres vom Tisch". Das Land habe "mit fragwürdigen Argumenten gegen das Sportprojekt mobil gemacht", heißt es aus dem  Büro des Stadtchefs. "Es tut mir sehr leid, weil durch dieses unwürdige Spiel der SPÖ nun für die nächsten Jahre wieder eine erfolgreiche Läufergeneration auf der Strecke bleibt", so Steiner.

Anders sieht man die Angelegenheit bei der SPÖ, wie Vizebürgermeister Günter Kovacs erklärt. "Wir setzen uns weiterhin für den Standort der Halle bei den Schulen – wie der HTL – ein. Landeshauptmann Hans Niessl hat uns dafür  seine Unterstützung zugesagt", so Kovacs.

Steiner macht sich jedenfalls für eine Erweiterung der Spielstätte  des UFC St. Georgen stark. Er habe mit dem Fußballverein vereinbart, dass "auf den bestehenden Anlagen eine zeitgemäße Infrastruktur für den Fußball entstehen" werde.

Pläne

Geplant ist der Ausbau des Tribünengebäudes und der Kantine sowie der Kabinen für die Spieler auf dem bestehenden Platz. "Auf Nebengrundstücken ist auch die Errichtung von zwei Trainingsplätzen vorgesehen", erklärt der Obmann des UFC St. Georgen, Erwin Nemeth.

Der Verein, so Steiner, werde die Anlage errichten und ausbauen.  Wie hoch die Kosten  sind, ist noch nicht bekannt. Heute, Dienstag, soll geklärt werden, wie hoch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde  ausfallen wird.

 Mit dem Ausbau des Sportplatzes ist auch die  FPÖ "grundsätzlich einverstanden".

Archäologie: Neolithische Siedlung beim Fußballplatz

Während ÖVP und SPÖ in Eisenstadt um die Wahrscheinlichkeit der Realisierung eines Leitahtletikzentrum diskutieren und Pläne für einen Ausbau der Fußballanlage in St. Georgen schmieden, gibt es nun eine weitere Facette in dem Projekt. Wie   Landesarchäologe  Hannes Herdits bestätigt, schlummert im Boden rund um die Fußballanlage eine neolithische (jungsteinzeitliche) Siedlung. "Es gibt über hundert Fundstücke, die auf diesem Ried Bühläcker gefunden wurden", erklärt Herdits. Die Fundsammlungen datieren bis ins Jahr 1937, die historischen Gegenstände stammen  zum Teil aus der Zeit von 5000 v. Chr. Bevor mit dem Ausbau der Sportanlage begonnen werde, so rät der Archäologe, sollten entsprechende Grabungen durchgeführt werden. "Kosten und Dauer  wären sicherlich überschaubar", beruhigt Herdits. Die Gemeinde soll im April über das Bestehen der neolithischen Siedlung informiert worden sein. Derzeit seien aber keine Grabungen auf dem Areal geplant. "Wenn archäologische Grabungen notwendig sind, werden wir es  machen", heißt es aus dem Büro von Bürgermeister  Steiner. SP-Vizestadtchef  Kovacs will dem Ausbau des Sportplatzes zustimmen, wenn die Pläne mit den Archäologen abgesprochen wurden.

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