„Schaden für die Gemeinde“ – Kölly wehrt sich gegen Vorwürfe

Zwei Männer im Anzug führen ein Gespräch vor blauem Hintergrund, einer trägt eine Brille.
Ex-Bürgermeister Kölly weist Anschuldigungen der Amtsleiterin zurück: „Fehler hätten früher aufgezeigt werden müssen“.

Von Gernot Heigl und Michael Pekovics

Nach den schweren Vorwürfen der entlassenen Amtsleiterin Karin Steinwendter meldet sich nun Ex-Bürgermeister Manfred Kölly (LBL) zu Wort. In einer Stellungnahme weist er die Anschuldigungen entschieden zurück und zeigt sich über Zeitpunkt und Inhalt irritiert.

Er könne nicht nachvollziehen, „warum die Amtsleiterin, die zehn Jahre lang diese verantwortungsvolle Position ausgeübt hat, erst im Zuge ihrer Entlassung jetzt Fehler aufzeigt und nicht schon früher“. Wenn es Unregelmäßigkeiten gegeben habe, „wäre es ihre Pflicht gewesen, diese rechtzeitig zu melden“.

"Rundumschlag ist ein Schaden für die Gemeinde"

Kölly betont, dass die Kündigung der Amtsleiterin nicht auf seine persönliche Entscheidung zurückgehe: „Sie wurde vom Gemeinderat gekündigt, nicht von mir allein.“ In den letzten vier Jahren habe sich Steinwendter, „aus mir unerklärlichen Gründen, massiv verändert“. Außerdem habe sie in dieser Zeit „viele Fehler gemacht“.

Der frühere Bürgermeister hält den öffentlichen Konflikt für schädlich: „Dieser Rundumschlag in der Öffentlichkeit ist ein Schaden für die Gemeinde und nicht in Ordnung.“ Warum die Amtsleiterin diesen Schritt gesetzt habe, sei ihm „ein Rätsel“. Er selbst habe nichts gegen ihre Person, doch „vier Jahre lang war die gesamte Führung der Gemeinde nicht in Ordnung“.

Auffällig sei für ihn, dass bei der Abstimmung über die Entlassung „nur die Hälfte der SPÖ-Mandatare erschienen ist“ – das werfe Fragen auf. Auch der SPÖ-Vizebürgermeister habe sich, so Kölly, „mehrfach über die Arbeit der Amtsleiterin beschwert“.

Abschließend verweist Kölly auf Unstimmigkeiten im aktuellen Gemeindebudget, die seiner Ansicht nach geprüft werden sollten.

Das Land Burgenland behandelt das Schreiben der entlassenen Amtsleiterin als Aufsichtsbeschwerde und hat angekündigt, Stellungnahmen der Betroffenen einzuholen. Erst danach wird entschieden, ob es zu weiteren Schritten kommt.

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