So gibt es beispielsweise bei Illmitz eine privat vergebene Jagd mit einer Größe von 100 Hektar und auch die Jagd auf Wasservögel ist trotz mehrjähriger Bemühungen, diese einzustellen, weiter möglich. Diesen beiden Gepflogenheiten sollen ebenso wie das Fischen in der Naturzone eingestellt werden.
Deshalb wird auch die Gebietskontrolle und die See- und Fischereiaufsicht flächendeckend ausgeweitet. Damit soll einerseits das illegal Fischen im südlichen Seeteil, andererseits das gelegentliche Einfahren von Segelbooten in die Naturzone verhindert werden.
Was ist geplant?
Gepflogenheiten, die so gar nicht ins Bild des idyllischen Naturjuwels passen wollen. Im Managementplan wird von zunehmenden Konflikten mit Gästen berichtet, die „kein Verständnis für die Jagd in einem international anerkannten Schutzgebiet aufbringen wollen“.
Anhand dieses Beispiels erklärt sich auch die Zielsetzung des Managementplans: „Die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie für die Entwicklung der Region rund um den Neusiedler See, wobei großer Wert auf die Balance zwischen der Erhaltung einer intakten Umwelt und einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung gelegt wurde“, heißt es in einer Aussendung von Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ).
Die wichtigsten Maßnahmen aus dem Managementplan seien der Erhalt und die Steigerung der Biodiversität, die weitere Etablierung der Nationalparkregion als europäischer Knotenpunkt der Artenvielfalt sowie die Weiterentwicklung des Bildungsangebotes und der naturtouristischen Angebote.
Wege und Nationalpark-Ranger
Dazu gehört etwa auch das eingangs erwähnte Wegenetz. Außerdem sollen künftig Nationalpark-Ranger ganzjährig angestellt und in den Wintermonaten beispielsweise als Lehrende an Schulen eingesetzt werden. Diese Maßnahmen sollen aber nicht nur Touristen anziehen, sondern auch das Wissen der Bevölkerung über den Nationalpark verbessern.
Unterstützt wurde Eisenkopf bei der Präsentation von Nationalpark-Direktor Johannes Ehrenfeldner und Helmut Bieler, Vorstandsvorsitzender der Nationalparkgesellschaft: Der Managementplan sei die Klammer, die die Bereiche Umwelt, Tourismus und (Land-)Wirtschaft zusammenführe und solle als Instrument dienen, abschätzbaren, zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.
Eine davon sind die ausbleibenden Niederschläge im Nordburgenland. Derzeit steht der Pegel des Neusiedler Sees bei 115 Meter über Adria, im Vergleich zum Vorjahr sind das um 23 Zentimeter weniger. Verläuft das heurige Jahr ähnlich wie 2022, könnte der Pegelstand bis zum Sommer um weitere 30 Zentimeter sinken. Und nach einem weiteren ähnlichen Jahr wäre die Lage dann wirklich kritisch.
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