Lutzmannsburg: Eine Rutsche soll bergauf führen

Lutzmannsburg: Eine Rutsche soll bergauf führen
Der Ausbau der Therme um 23 Millionen Euro soll mehr Gäste bringen. Private Hoteliers fürchten aber auch Konkurrenz.

In Lutzmannsburg glänzen Hotels und Privatzimmerbetriebe um die Wette. Im Thermenhof von Georg Derdak etwa wurde in den vergangenen Wochen eifrig gewerkt. Maler, Elektriker und Tischler haben einander abgewechselt. Knapp drei Monate lang liefen auch die Arbeiten  in der seit Mitte April geschlossenen Sonnentherme  auf Hochtouren. Es bleibt "kein Wassertropfen auf dem anderen", hieß es vom Resorteigentümer, der  Wirtschaftsservice Burgenland AG (WiBAG).

Vor Kurzem wurde nun ein Teilbereich der Sonnentherme wieder eröffnet. Die offizielle Eröffnung ist für 25. September geplant. Knapp 23 Millionen Euro hat die WiBAG in den Ausbau der Therme (siehe Zusatzbericht) sowie in das  Hotel Sonnenpark investiert.  Sehr zur Freude der Unternehmer in der Region. "Wir sind alle begeistert, dass in der Sonnentherme etwas gemacht wurde, das ist für die ganze Region super", freut sich die Chefin des Sonnenhofs, Eva Stifter. Doch  mancher Unternehmer  hat Bedenken. Private, die am Erfolg der Sonnentherme beteiligt gewesen seien, würden jetzt benachteiligt, ist zu hören. "Es ist schade, dass nur die Gäste des Hotels Sonnenpark die Sunny Bunny Wasserwelt nutzen können und die anderen Hotelgäste nicht", sagt etwa Stifter.

Ins selbe Horn stößt auch Georg Derdak. "Es gibt in Österreich keine zweite Familientherme, die qualitativ so hochwertig ist. Das wird in den kommenden Jahren eine große Resonanz hervorrufen." Allgemein rechne man mit 500.000 Thermen- sowie mit 300.000 Übernachtungsgästen pro Jahr. Doch auch für Georg Derdak gibt es einen Wermutstropfen. "Das Land hat  auch noch das Hotel Vital Residenz direkt im Thermengebiet  gekauft.  Wir sind alle nicht glücklich darüber, denn wenn das Hotel – es ist ja derzeit geschlossen – renoviert und eröffnet wird, bedeutet das eine starke Konkurrenz."

Laut WiBAG wird mit der Renovierung der Vital Residenz im Herbst begonnen, einige Millionen Euro werden in den Nächtigungsbetrieb gesteckt. "Aber man muss die Sache aus einem anderen Blickwinkel sehen", sagt WiBAG-Vorstand Franz Kast und stellt eine Rechnung an: "Wir erwarten durch den Thermenumbau rund 40.000 zusätzliche Übernachtungsgäste pro Jahr. Im Hotel Vital Residenz wollen wir die Übernachtungen von 20.000 auf 35.000 erhöhen. Da bleiben für die anderen Betriebe noch immer 25.000 Nächtigungen über. Das würde für die Privaten ein Plus von knapp sieben Prozent bedeuten."

Dass die Sunny Bunny Wasserwelt nur für Gäste des Hotels Sonnenpark zugänglich ist, sieht Kast durchaus als Vorteil für die "Privaten". "Die Therme ist oft überfüllt. Mit der Sunny Bunny Wasserwelt können wir den Thermenbereich entlasten."

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