Liszt-Jahr: Dem Abschluss folgt ein Startschuss

Liszt-Jahr: Dem Abschluss folgt ein Startschuss
Am 27. Jänner geht der Reigen in seine Jänner-Ausgabe. Für das Eröffnungskonzert mit Yu Kosuge winken Freikarten.

Ein Jahr lang hat der Tastentiger vor allem an burgenländische Konzertpodien dirigiert, stand bei Ausstellungen im Scheinwerferlicht, führte in Dokumentarfilmen quasi Regie, erklärte Weinflaschen zur „lisztigen“ Geschmackssache und drückte sogar einer Sonderbriefmarke einen eigenen Stempel bzw. sein Konterfei auf.

Nun, wo die Lisztomania 2011 zu Ehren des 200. Geburtstages von Franz Liszt zu Ende ist, droht ein Stillstand in der Pflege seiner Hinterlassenschaft? Eduard Kutrowatz kann diesbezüglich Entwarnung geben: Das Jubiläumsjahr „war kein Abschluss, sondern ein Startschuss“, ließ der Intendant des Liszt Festivals Raiding kürzlich verlauten. Es gebe vieles, was noch aus der Taufe gehoben gehört, seien doch erst fünf Prozent seines Schaffens bekannt. Allerdings sei der Virtuose generell ein Publikumsmagnet: „Abende, an denen nur Liszt-Werke auf dem Programm stehen, auch wenn sie unbekannt sind, verkaufen sich am besten“, weiß Eduard Kutrowatz, der mit seinem Bruder Johannes seit 2009 das Festival leitet, aus Erfahrung.

Nachhaltig

Was das Duo immer wieder betont: Es gehe um Nachhaltigkeit, und diese wird bereits ab dem 27. Jänner weiter ausgebaut. Das 4-Jahreszeiten-Festival eröffnet unter dem Motto „Liszt & Schubert“ das neue Jahr. Die Beziehung beider Komponisten möchten Künstler mit zahlreichen Werken der Klavier-, Chor- und Kammermusik verdeutlichen. So ist am 28. Jänner der sibirische Frauenchor Capella zu Gast, um in Begleitung von Eduard Kutrowatz am Klavier mit Liszts „Chor der Engel“ aus Goethes Faust II den Vokalzyklus zu bestreiten. Bei einer Matinee am 29. Jänner findet sich das „Ensemble Prisma Wien“ in Raiding ein, um unter seinem Leiter Thomas Fheodoroff beispielsweise Märsche von Liszt und Schubert sowie Mozarts „Kleine Nachtmusik“ anzustimmen.

Den ersten Festivalblock 2012 zu eröffnen, liegt an Yu Kosuge. Die nicht erst seit ihrem Auftritt bei den Salzburger Festspielen hochgelobte Pianistin – Kosuge sprang für den erkrankten Ivo Pogorelich ein – zählt zu den meistgefragten jungen Musikern der Welt. In die Welt von Liszts unendlich vielfältigen Klangwelten entführt die mehrfach preisgekrönte Virtuosin mit seiner „Rhapsodie Espagnole“ und „Venezia e Napoli“, zwei Stücke, die die 1983 in Tokio geborene Künstlerin bereits im Alter von 15 Jahren bei Sony eingespielt hat.

Gefürchtet

Mit dem „Mephisto Walzer“ stellt sich Kosuge einem bei Pianisten geradezu gefürchteten Werk. „Trotz aller technischen Schwierigkeiten“, die die Musikerin der Komposition zugesteht, würden Liszts Noten aber immer gut in der Hand liegen. „Wenn man die Werke einmal gut eingeübt hat, kann man diese lange Zeit über im Gedächtnis behalten und sie immer wieder gut ’hervorholen’, auch wenn man sie einmal lange nicht gespielt hat“, erklärt die Japanerin ganz routiniert.

In deren Eröffnungs-Repertoire allein nach Noten des „Hausherren“ finden sich weiters seine Ouvertüre aus Wagners „Tannhäuser“ sowie die Komposition „Bénédiction de Dieu dans la solitude“.

Der KURIER vergibt am Montag, den 9. Jänner, um 11 Uhr, 3 x 2 Ehrenkarten inkl. Festival-Almanach für das Eröffnungskonzert am 27. Jänner unter den ersten Anrufern unter 02682 / 73400-15.

Liszt Festival Raiding „Liszt & Schubert“: Fr., 27. bis So., 29. Jän., 27. und 28. 1., ab 19.30 Uhr, 29. 1., ab 11 Uhr; Eintritt: jew 39 / 33 / 27 / 21 €; Karten: 02619 / 51047, KSB – Kultur-Service Burgenland, Eisenstadt, Glorietteallee 1 bzw. 02682 / 719-3000, Oeticket-VVKsstellen bzw 01 / 96096, alle bgld. Raiffeisenbanken und auf www.lisztfestival.at

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