Liebhaber-Concert auf historischem Cello
In den verborgenen Ecken von Schloss Esterházy schlummert offenbar so mancher Schatz: Vor Jahren wurde in einem peripheren Depotbereich, unter den letzte Resten der Esterházyschen Hofkapelle, ein um 1720 gebautes Violoncello entdeckt. „Das Cello wurde 2006 in der Sammlung als ein besonderes Instrument identifiziert“, sagt Florian Bayer, Leiter der Sammlung Privatstiftung Esterházy, vor Kurzem bei der Präsentation des Klangkörpers in Eisenstadt.
Ein Zettel im Inneren habe anfangs auf die Geigenbauerfamilie Amati in Cremona hingedeutet, der Hinweis sollte sich aber als Fälschung herausstellen, schildert Bayer. Nach Begutachtung der Rarität durch Experten stand letztlich Antony Posch als Erbauer fest; zudem fand sich in den Esterházy-Archiven für das Jahr 1728 eine Rechnung über 26 Gulden für ein von Posch gebautes „Bassetl“, also für ein Violoncello, für den fürstlichen Hof.
Restauriert
In zweijähriger Arbeit machte die Wiener Geigenbauerin Gerlinde Reutterer das Instrument wieder bespielbar, zu hören ist sein Klang beim „Liebhaber-Concert“ am 6. April im Haydnsaal. Dabei kann Robert Tannenbaum, Musikalischer Intendant der Esterházy Privatstiftung, die Kostbarkeit in guten Händen wissen. Der laut Tannenbaum „europaweit bekannte Cellist Michal Stahel“ werde das Instrument bedienen. Gemeinsam mit dem „amaranth ensemble“ bietet Stahel Werke von Nicola Porpora, Gregor Joseph Werner und Joseph Umstett.
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