Leer stehende Wohnungen und Lösungen gesucht: Tagung in Eisenstadt

Von 18.000 OSG-Wohnungen stehen derzeit nur rund 60 leer.
23.300 Wohnungen sollen im Burgenland laut dem Momentum Institut leer stehen. Realistisch erscheint das nicht.

Die Bundesregierung will den Ländern mehr Kompetenzen in Sachen Leerstandsabgabe einräumen. Konkret geht es dabei um die Möglichkeit, für leer stehende Wohnungen eine Gebühr einzuheben. Dadurch sollen mehr Wohneinheiten auf den Markt kommen, so die Hoffnung.

Laut dem Momentum Institut gibt es österreichweit etwa 650.000 dieser Wohnungen. Im Burgenland sollen es laut aktuellen Berechnungen rund 23.300 sein.

Ermittelt wurde diese Zahl, indem das Melde- mit dem Gebäude- und Wohnungsregister abgeglichen wurde. Beide Datenbanken gelten allerdings als wenig zuverlässig.

Experte bezweifelt Zahlen

Wohl auch deshalb erscheint der für das Burgenland angenommene Wert von 23.300 leer stehenden Wohnungen oder Häusern etwas hoch gegriffen. Denn bei etwa 130.000 Hauptwohnsitz-Wohnungen im Burgenland wäre das eine Leerstandsquote von 17,8 Prozent, also fast jede fünfte Wohneinheit im Land.

Alfred Kollar, Chef der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) und Sprecher der gemeinnützigen Bauvereinigungen, kann sich das mit einem Blick auf die aktuellen Zahlen nur schwer vorstellen. Denn von den etwa 18.000 OSG-Wohnungen stehen derzeit nur circa 60 Stück leer. Das ist ein Anteil von 0,3 Prozent.

Grüne Fachtagung

Zu diesem Thema und auch zu jenem des zunehmen Flächenverbrauchs, laden die Grünen am kommenden Dienstag von 16 bis 20 Uhr zu einer Fachtagung ins Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt.

Unter dem Motto "Flächen recyceln, Leerstand nutzen" präsentieren Fachleute, unter anderem auch OSG-Chef Kollar, eine "Galerie des Machbaren", sagt die Grüne Klubobfrau Regina Petrik. "Bautätigkeit ohne neue Bodenversiegelung – das geht", ist sie überzeugt.

Teurer und billiger

Laut den jüngst veröffentlichen Daten des willhaben-Eigentumpreisspiegels gingen die Angebotspreise von Eigentumswohnungen zum Teil deutlich zurück. Im Burgenland war der Rückgang mit 16,2 Prozent im Bezirk Jennersdorf am stärksten, während hingegen im Bezirk Oberpullendorf ein Plus von 13,5 Prozent verzeichnet wurde. 

Im Vergleich mit den anderen Bundesländern liegt das Burgenland stabil auf dem letzten Platz. "Zum Teil kostet ein Quadratmeter nur ein Zehntel von dem, was er in der Wiener Innenstadt kostet", sagt Judith Kössner von willhaben.at.

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