Frisch und direkt vom Bauernhof

Armin Brunner, Milch, Amtmann Oberschützen Georg
Die Kunden vertrauen den Bauern bei der Qualität, die Landwirte setzen auf Ehrlichkeit.

Die Qualität passt“, sagt Armin Brunner. Er spricht von der Milch, die er etwa alle drei Tage direkt vom Bauernhof von Georg Amtmann in Oberschützen, Bezirk Oberwart, holt. Die Vorteile würden auf der Hand liegen. „Es ist ein regionales Produkt und wir brauchen keine Verpackung“, erklärt Brunner und auch seiner Tochter Marlene gefällt der regelmäßige Ausflug zum Bauernhof. Geöffnet ist der Tank mit 2000 Litern Tag und Nacht. Gezahlt wird in eine Kassa – 70 Cent kostet der Liter. „Für uns war wichtig, dass wir nicht viel Aufwand haben, wir vertrauen unseren Kunden“, sagt Amtmann.

Frisch und direkt vom Bauernhof
Armin Brunner, Milch, Amtmann Oberschützen

Die Geschäftsidee war nicht geplant: „Es hat sich so entwickelt, zuerst sind Nachbarn gekommen, dann wurden es mehr.“ Frisch ist die Milch immer und viele würden Joghurt oder Sauermilch daraus machen, was mit der Milch aus dem Geschäft nicht mehr möglich sei. „Es ist schön wenn die Leute zu uns kommen und ein Gefühl für die Landwirtschaft bekommen“, sagt Amtmann, der 75 Milchkühe in seinem Laufstall hat. Für Brunner sei es auch ein Vorteil, dass man genau weiß wie die Tiere gehalten werden.

Garagenverkauf

In Gols, Bezirk Neusiedl am See, setzen Birgit und Josef Lunzer ebenso auf Direktvermarktung. Ein Teil ihrer 6000 Bio-Eier wird in der Garage ihres Einfamilienhauses verkauft. Kunden können sich tagsüber bedienen und das Geld in einem Briefkasten hinterlassen. „Das Angebot wird immer besser angenommen. Für uns ist es nicht so arbeitsintensiv“, sagt Lunzer. Wenn Kunden das Kleingeld einmal nicht parat haben, können sie beim nächsten Mal zahlen, schildert die Bäuerin, die Vertrauen zu ihren Abnehmern hat.

Frisch und direkt vom Bauernhof
Chinakohl

Vertrauen spielt auch bei der Vermarktung von Landwirt Paul Graf eine große Rolle. „Es gibt immer wieder kleinere Fehlbeträge, aber im Großen und Ganzen sind die Leute ehrlich“, sagt Graf. Der Bauer aus Halbturn beliefert große Lebensmittelketten mit seinem Gemüse. Für Kunden, die nicht darauf warten wollen, dass Kohl, Kraut und Co. den langen Weg von den Feldern in Halbturn in die Kühlhallen der Konzerne in Wien und wieder zurück in die Supermärkte des Nordburgenlandes zurücklegt, hat der Bauer vor rund sieben Jahren erstmals einen Selbstbedienungsstand vor seinem Haus aufgestellt. Das Geld wird in eine Box geworfen.

Sein Konzept ist aufgegangen, mittlerweile gibt es drei Stände im Bezirk Neusiedl am See. Ein vierter soll nächstes Jahr eröffnen. Je nach Saison werden Kohl, Kraut, Blattsalat, Zucchini und allerlei anderes frisches Gemüse, das am Abend zuvor bzw. am selben Tag geschnitten wird, der Kundschaft angeboten.

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