Auf den ersten Wahlplakaten sieht man Sagartz folgerichtig nicht als Frontmann, sondern als Teamplayer. Oder wie es sein Wahlkampfmanager Patrik Fazekas formuliert: „Christian Sagartz ist kein Einzelkämpfer. Im Gegensatz zu anderen steht er für ein starkes Team, für Zusammenhalt und ein neues Miteinander“. Am Hauptplakat sei er deshalb von Menschen umgeben, „die ihm nahestehen und ihn seit vielen Jahren begleiten“.
Dazu passt, dass Sagartz nicht müde wird zu betonen, dass er als einziger Spitzenkandidat im Vorfeld der Wahl alle 171 Gemeinden besucht hat. Trotz der schweren Verluste bei den letzten Bürgermeisterwahlen 2022 sind die Kommunen immer noch eine Machtbasis der ÖVP, wo sie knapp 70 Ortschefs stellt.
Die Volkspartei muss ihre Stammwähler mobilisieren, um den Wahlzielen näherzukommen: Brechen der absoluten SPÖ-Mehrheit und – nach zehn Jahren auf der Oppositionsbank – Wiedereinzug in die Landesregierung. Die Chancen, dass das gemeinsam mit den Blauen gelingt, sind wohl größer als eine rot-schwarze Koalition.
Eine schwarz-blaue oder blau-schwarze Mehrheit setzt allerdings einen Drei-Parteien-Landtag voraus – Grüne und Molnár müssten rausfliegen, Neos und KPÖ draußen bleiben.
Kleine rennen ums Leiberl
Die Grünen, die ihre Plakate am 16. Dezember präsentieren, haben mit Anja Haider-Wallner eine neue Spitzenkandidatin, die aber auch fleißig im Land unterwegs war, um sich bekannt(er) zu machen. Seit 2000 sind die Grünen ununterbrochen im Landtag vertreten, nie mit mehr als zwei Mandaten. Die Landtagswahl 2010 war eine echte Zitterpartie, mit 4,15 Prozent der Stimmen wurde die Vier-Prozent-Hürde knapp übersprungen, Michel Reimon und später Wolfgang Spitzmüller waren Solisten.
Erfahrung als Ein-Mann-Fraktion hat auch Manfred Kölly, der 2010 bis 2015 einziger Mandatar der Liste Burgenland war. Bei der Wahl im Jänner tritt der 70-Jährige gemeinsam mit der „Liste Hausverstand“ des parteifreien Abgeordneten Géza Molnár an. Bis dato ist „Hausverstand“ ein Sammelbecken ehemaliger FPÖ-Politiker.
Den dritten Anlauf zum Sprung in den Landtag unternehmen die Neos – mit dem dritten Spitzenkandidaten: Christoph Schneider. Die nötigen Unterstützungserklärungen für ein landesweites Antreten haben sie beisammen.
Die KPÖ will nur im Wahlkreis Eisenstadt Umgebung antreten. Ob die 35 Unterschriften bis kommenden Freitag gesammelt werden. „Hoffentlich“, so KPÖ-Koordinator Josef Meszlenyi.
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