Hallenbad Neusiedl: Sanierung startet mit Verspätung und Aufpreis

Eine Gruppe von Personen hält Spaten vor einem Schild für den Hallenbad-Neubau in Neusiedl am See.
Der Um- und Ausbau des denkmalgeschützten Bades wird um Millionen mehr kosten als ursprünglich veranschlagt.

Das Land Burgenland hat den Schwimmvereinen des Bezirks Neusiedl am See am Freitag ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht: Nach Jahren der Ungewissheit und Verzögerungen wurde der Spatenstich für die umfassende Sanierung des seit 2020 geschlossenen städtischen Hallenbades begangen.

Und es war nicht nur ein symbolischer Akt: Während im Foyer die Pressekonferenz lief, waren ein Stockwerk höher Mitarbeiter einer Holzbaufirma bereits dabei, die Deckenkonstruktion zu erneuern. 

"Was lange währt, wird endlich gut",  sprach Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ) vielen Sportbegeisterten aus der Seele. Ihr Parteikollege, Infrastruktur-Landesrat Heinrich Dorner, hatte hingegen nicht ausschließlich Gutes zu verkünden - zumindest aus finanzieller Sicht. Denn die aufwendige Sanierung wird voraussichtlich empfindlich teurer als ursprünglich geplant. 

Für die im Jänner 2022 vorgestellten Pläne - Sanierung des Hallenbades mitsamt Hotel-Neubau und neuem Campingplatz - wurden damals 26 Millionen Euro veranschlagt. 

Sieben Millionen Euro teurer

"Jetzt haben wir eine Kostenschätzung von 32,9 Millionen Euro", verkündete Dorner am Freitag. Wohlgemerkt ohne Hotel und Campingplatz - man sei hier "in finalen Abstimmungen", aber das touristische Projekt werde nun zugunsten der Badsanierung "hintangestellt". Weitere Details nannte Dorner dazu nicht. 

Die Preissteigerung von fast sieben Millionen Euro sei einerseits den inflationsbedingt höheren Baukosten, andererseits aber auch der "Tragweite der Schäden" geschuldet, erläuterte der Landesrat. 

Eine Gruppe von Personen hält Spaten vor einem Schild für den Hallenbad-Neubau in Neusiedl am See.

Hallenbad Neusiedl am See

Eine Gruppe von Personen beim Spatenstich für das Hallenbad Neusiedl am See.

Hallenbad Neusiedl am See

Drei Personen stehen an einem Rednerpult mit dem Wappen von Chemnitz.

Hallenbad Neusiedl am See

Eine Visualisierung des Hallenbads Neusiedl am See nach der Sanierung und dem Ausbau.

Hallenbad Neusiedl am See

Mehrere Personen halten Spaten vor einem Schild für den Hallenbad-Neubau in Neusiedl am See.

Hallenbad Neusiedl am See

Blick auf eine Zwischendecke mit orangefarbenen Elementen und Metallstreben.

Hallenbad Neusiedl am See

Innenansicht einer Bio-Sauna mit Holzvertäfelung.

Hallenbad Neusiedl am See

Innenaufnahme eines Raumes mit Holzfußboden und Pflanzen an den Säulen.

Hallenbad Neusiedl am See

Blick in einen hellen Innenhof eines Gebäudes.

Hallenbad Neusiedl am See

Blick von unten auf einen Raum mit Fenstern und Graffiti.

Hallenbad Neusiedl am See

Zwei Bauarbeiter mit Schutzhelmen hantieren mit Holzlatten in einem Gebäude.

Hallenbad Neusiedl am See

Kostenfaktor Denkmalschutz

Da das Mitte der 1970er-Jahre im Stil des Brutalismus errichtete Gebäude seit 2020 unter Denkmalschutz steht, müssen alle Bauschritte mit dem Denkmalamt abgestimmt werden und notwendige Änderungen möglichst originalgetreu durchgeführt werden - ein weiterer Kostenfaktor. 

Nach den langen Vorarbeiten soll die Umsetzung jetzt aber rasch vonstatten gehen: Bereits in zwei Jahren, im Dezember 2026 oder Jänner 2027, soll das rundum erneuerte Hallenbad wiedereröffnet werden. Teil der Pläne ist ein neues 25-Meter-Sportbecken mit sechs Bahnen, auf dem in Zukunft auch große Wettkämpfe ausgetragen werden können. Die beliebte Saunalandschaft soll wiederhergestellt werden.

Bauherrin der Arbeiten ist die Projektentwicklung Burgenland (PEB), auch den Betrieb des Bades wird künftig das Land übernehmen.

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